Die Sachsen haben zu Beginn der Saison ihren Hauptsponsor verloren und befinden sich seitdem in finanziellen Schwierigkeiten.
FootballSpiel der Cologne Centurions fällt aus – Gegner Leipzig zieht sich aus der ELF zurück
Das für Samstag im Kölner Südstadion geplante Heimspiel der Cologne Centurions in der ELF (European League of Football) gegen die Leipzig Kings ist abgesagt worden. Bereits in der Vorwoche hatten die Kings ihr Heimspiel gegen Prag absagen müssen, nun ziehen sich die wirtschaftlich angeschlagenen Sachsen nach Angaben der Liga völlig aus der Liga zurück.
Über die Wertung der bisherigen Spiele und der noch ausstehenden Partien will die Liga ebenso zeitnah informieren, wie zu der Frage, wer für den entstandenen finanziellen Schaden aufkommt.
Ticketinhaber erhalten ihr Geld zurück
Immerhin erleiden die Fans, die bereits eine Eintrittskarte für das Spiel gekauft hatten, keinen finanziellen Verlust. „Im Falle einer Spielabsage erhalten natürlich alle Ticketinhaber ihr Geld zurück“, versprach Centurions-Geschäftsführer Tonye Spiff frühzeitig.
Am Montagnachmittag verbreiteten die Leipziger – die mit 3000 Fans beim letzten Heimspiel einen Zuschauerrekord aufstellten – eine offizielle Mitteilung zu ihrem Rückzug: „Leider müssen wir nach unermüdlicher Arbeit in den vergangenen 14 Tagen den Spielbetrieb der Leipzig Kings für die Saison 2023 abmelden. Die grundsätzlich positiven Gespräche mit möglichen Inverstoren bedürfen mehr Zeit, die wir aufgrund der gesetzlichen Anforderungen und einer fehlenden Zwischenfinanzierung nicht mehr hatten…“
Die Kings, die zu Saisonbeginn ihren Hauptsponsor verloren hatten und daraufhin in finanzielle Schieflage geraten waren, fühlen sich offenkundig von der Liga im Stich gelassen. „Wir wurden von der ELF in Kenntnis gesetzt, dass unsere aktuelle Finanzierungslücke von annähernd 550 000 Euro bis Mittwoch zu schließen und hinreichend zu beweisen ist, da ansonsten seitens der Liga der Franchise-Vertrag und somit das Spielrecht in der ELF einseitig aufgekündigt und entzogen wird. Dies ist realistisch nicht zu schaffen. Hinzu kommt zusätzlicher finanzieller Druck durch angedrohte Strafen seitens der ELF für die Nichtdurchführung des Heimspiels gegen die Prague Lions.“
Für die ELF bedeutet das Aus der Kings einen Imageschaden
Für die ELF bedeutet das Aus der Leipziger – der insgesamt zweite Rückzug nach dem der Istanbul Rams nach Ablauf der letzten Saison – einen Imageschaden. Wütend und enttäuscht äußern sich Fans, Aktive und Mitarbeiter in den Sozialen Medien.
Die Kings verweisen bei Anfragen über Pläne zur Zukunft des Football-Standortes Leipzig an die Liga und empfehlen, die ELF direkt zu kontaktieren. „Um die vielen Nachfragen zu beantworten, können wir bestätigen, dass uns weder ein Überbrückungskredit seitens der ELF gewährt worden ist, noch dass mit uns über einen Plan zur Fortführung der Football-Aktivitäten in Leipzig gesprochen worden ist“, erklärten die Leipziger.
Liga-Commissioner Patrick Esume äußert sich nicht
Liga-Commissioner Patrick Esume bekannte sich zwar am Rande des letzten Spiels der Kings zum Standort Leipzig, ist aber seitdem auf Tauchstation. Bisher hat sich die ELF noch nicht zu den Vorwürfen der Leipziger oder der Wertung der Spiele geäußert. Das ausgefallene Spiel gegen Prag wurde mit 0:35 gegen die Sachsen gewertet.
Selbst wenn das Spiel in Köln stattgefunden hätte, wären die Kings nicht mehr in Bestbesetzung angetreten. In den letzten zwei Wochen hatten bereits einige Spieler das Team verlassen. Ob die Spieler möglicherweise ohne Sperre unmittelbar zu einer anderen Mannschaft wechseln können, ist ebenfalls ungewiss.