Wie die Herren des Kölner THC Stadion RW trotz einer scheinbar verlorenen Saison doch noch im deutschen Tennis-Oberhaus landen konnten.
TennisÜber Umwege ist Köln zurück in der Bundesliga
Schon am dritten Spieltag hatten sie die bittere Pille schlucken müssen, die Tennis-Herren des Kölner THC Stadion RW gaben sich aber nicht auf. „Jetzt haben wir den nachträglich verdienten Lohn dafür“, sagt Sussan Karimi sieben Wochen nach dem Saisonende in der 2. Bundesliga Nord. „Wir freuen uns sehr, dass wir in die 1. Bundesliga aufrücken können“.
Obwohl die Müngersdorfer in der abgelaufenen Zweitliga-Saison nicht an BW Neuss vorbeikamen, sondern nach der 2:7-Pleite am dritten Spieltag das Nachsehen hatten, weil der Rekordmeister seine Weste weiß hielt, kehren sie nun in die Beletage des deutschen Männertennis zurück. „Wir haben die fünf Spiele nach Neuss alle gewonnen und können jetzt als bester Zweiter aufrücken“, erklärt die Teammanagerin weiter.
Dass nach dem Abstieg vor drei Jahren, am Olympiaweg 2025 nun wieder Erstliga-Tennis gespielt wird, liegt also einerseits an der starken Vizemeister-Saison mit 7 Siegen aus 8 Partien im Norden. Andererseits können sich Karimi und Co. auch bei den Tennisklubs im hessischen Bad Vilbel und im baden-württembergischen Pforzheim bedanken. Der Meister und der Zweite aus der 2. Bundesliga Süd nahmen ihr Aufstiegsrecht nicht wahr.
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In Kombination mit dem Rückzug der finanziell angeschlagenen Versmolder, profitieren Köln und der sportlich abgestiegene Bundesliga-Vorletzte, TC Palmengarten von den „freigewordenen Plätzen“.
Kölner THC Stadion RW wird seinen Etat erhöhen
„Jetzt fängt die Arbeit für uns natürlich erst richtig an“, gibt Karimi zu bedenken. Um in der höchsten DTB-Spielklasse wettbewerbsfähig zu sein, wollen sich die Rot-Weißen personell noch besser aufstellen. Auch wenn im Tennis-Oberhaus „nur“ mit Viererteams und nicht mit sechs Spielern agiert wird, steht im Westen der Domstadt eine Etaterhöhung an. „Unsere Stammspieler bleiben uns wohl erhalten, wenn du aber vorne einen Top-Mann als Nummer eins verpflichten willst, musst du schon Geld in die Hand nehmen“, weiß die Teammanagerin.
Zu Marco Trungelliti, Benoit Paire, Jan Choinski und Co. könnte also ein Hochkaräter stoßen, um nicht der nächste Absteiger nach Augsburg zu werden. Dass die Gegner in 2025 nun nicht mehr Krefeld, Berlin oder Ohligs heißen, sondern Großhesselohe, Bredeney, Aachen oder Mannheim, sorgt schon im Herbst für angespannte Vorfreude bei allen KTHClern. „Zusammen mit Mannheim waren wir in der Vergangenheit schon der Zuschauer-Magnet“, denkt Kölns Sprecherin etwa an die Zeiten von Andreas Mies‘ French-Open-Doppel-Sieg 2019, 2020 zurück, „da durften wir bis zu 4000 Tennisfans bei Heimspielen begrüßen“.
Weil sie die vergangene Zweitliga-Saison „im Erstliga-Stil“ durchgezogen haben, wirkt der rot-weiße Aufstieg als Nachrücker natürlich, verdient und richtig. „Wir wollen dazu beitragen, dass die Qualität in der 1. Bundesliga so hoch wie möglich ist“, kündigt Karimi an.