Die Tennisspieler aus Müngersdorf beanstanden einen Fehler in der Aufstellung des Gegners. Trotz der Wertung zu ihren Gunsten verpassen die Kölner den Aufstieg in die Bundesliga.
Formaler Fehler des GegnersRot-Weiss Köln wird nach 9:0 in Berlin „Unfairness“ vorgeworfen
So wenig Tennis die Herren des Kölner THC Stadion RW den Zuschauern beim finalen Zweitliga-Spiel in Berlin beim SCC bieten konnten, so viele Diskussionen gab es um den 9:0-Sieg in Charlottenburg. „Mitleid konnten wir uns nicht leisten, so leid uns das für den gegnerischen Trainer tat“, meinte Sussan Karimi nach einem Formfehler von SCC-Coach Florian Jeschonek, der dem Tabellenzweiten aus Müngersdorf den Sieg bescherte.
Charlottenburg stellt gegen Rot-Weis Köln einen abwesenden Spieler auf
Die Teammanagerin und ihr Trainer Ralph Grambow bemerkten zuerst, dass der Gegner beim „Anklicken“ der Namen in der Zeile verrutscht sein musste. Auf dem digitalen Mannschaftsbogen stand somit nicht der anwesende Spanier Imanol Lopez Morillo, sondern die US-amerikanische Nummer drei, Ulises Blanch Medina. „Der war aber gar nicht da und darauf mussten wir den Gegner und die Schiedsrichterin aufmerksam machen“, erklärte Grambow.
Dass die Unparteiische Laure Teillet nach einer Überprüfung der Statuten nicht nur die Einzel-Matches an den Positionen drei bis sechs annullierte, sondern wegen der „fehlerhaften Aufstellung“ das gesamte Spiel mit 9:0 für die Kölner wertete, lag nicht mehr in deren Händen.
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„Wenn ich nur für mich hätte entscheiden sollen, hätte man vielleicht über den Fehler von Flo hinwegsehen und den Wettkampf fortsetzen können. Bei uns hängt aber die ganze Mannschaft, das Team um das Team, und der Verein mit drin“, ging der KTHC-Trainer ins Detail, „also haben wir das 9:0 natürlich angenommen“.
Nach heftigen Diskussionen mit dem Charlottenburger Vorstand Jens Thron, der den Kölnern „Unfairness“ vorwarf, wurde das Spiel nach drei Matches erst unter- und dann abgebrochen. „Wir hätten für die knapp 200 anwesenden Zuschauer ohne Wertung auch noch weitergespielt“, meinte Grambow nach „nur“ drei beendeten Matches, die die sowieso als Sieger feststehenden Gäste in Person von Alejandro Moro Canas (3:6, 3:6 gegen Daniel Masur), Hazem Naw (3:6, 3:6 gegen Benito Sanchez) und Lucas Gerch (6:7, 4:6 gegen Diego Dedura-Palomero) verloren, „aber die Berliner waren dann doch nicht mehr dazu bereit“.
Während sich der gastgebende Tabellenfünfte vor allem über sich selbst ärgern musste, fieberten die Kölner im Fernduell mit Neuss noch um die Meisterschaft. „Hätte Krefeld die Neusser geärgert, wäre unser 9:0-Sieg für den Titel und den Aufstieg gut gewesen“, gab Grambow zu bedenken. „Aber leider stand Neuss schon nach den Einzeln als Sieger und somit auch als Meister fest“.
Grämen mussten sich die Rot-Weißen nach sieben Siegen und nur einer Niederlage – eben jener gegen Neuss – aber nicht. „Für mich war das sogar die beste Saison, die wir jemals gespielt haben“, versuchte Karimi sich und ihre Mitstreiter über den auch im dritten Anlauf verpassten Wiederaufstieg hinwegzutrösten. „Wir hatten so gut wie immer eine volle Anlage bei den Heimspielen und werden in der nächsten Saison wieder angreifen“, meinte die RW-Managerin nach dem letzten Heimspiel am vergangenen Freitag (8:1 gegen LTTC RW Berlin) und dem fast kampflosen 9:0 gegen den Fünften aus Charlottenburg.