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HockeyBlau-Weiß Köln feiert Rettung am letzten Spieltag

Lesezeit 4 Minuten
Blau-Weiß Köln

Rettung in letzter Minute: Blau-Weiß Köln jubelt über den Verbleib in der 1. Hallenhockey-Bundesliga.

Dank des 13:5-Erfolges gegen Mülheim bleibt das Team um Sportchef Patrick Montag in der Hallen-Bundesliga.

„Nie mehr Zweite Liga, nie mehr, nie mehr“ – so hallte es am Sonntag durch die Hockeyhalle im Leistungszentrum der Deutschen Sporthochschule. Die Bundesliga-Spieler von Blau-Weiß Köln bejubelten das, was ihnen bereits in der Vorsaison gelungen war: eine Rettung am letzten Spieltag. Dabei mussten sie sich nach dem 13:5 (7:3)-Erfolg über Mülheim noch etwas gedulden, denn im Parallelspiel des direkten Rivalen SW Neuss in Gladbach (4:11) waren noch wenige Minuten zu spielen. Allerdings lag das Heimteam da schon mit sieben Toren vorne – und SWN benötigte einen Sieg.

„Wir haben den Livestream verfolgt und die letzten Sekunden gemeinsam mit den Zuschauern heruntergezählt“, berichtete BW-Co-Trainer Sebastian Folkers. „Danach sind alle Dämme gebrochen. Ich selbst musste an die frische Luft – einfach, um nach dieser anstrengenden Saison mal kräftig durchzuatmen.“

Blau-Weiß Köln gelingt am letzten Spieltag der erste Sieg

Dabei war es für den 41-Jährigen nicht das erste Herzschlagfinale in der 1. Hallenhockey-Bundesliga: 2017 erlebte er als Krefelder Damen-Cheftrainer, wie sein Team am letzten Spieltag nur dank eines Treffers fünf Sekunden vor Schluss die Klasse hielt. 2020 durfte er als Herren-Coach des Düsseldorfer HC in letzter Sekunde jubeln, als eine verwandelte Schlussecke des Crefelder HTC in Gladbach den Abstieg seiner Mannschaft verhinderte. Nach dem erneuten Happy End betonte Folkers: „Die Jungs haben sich ein weiteres Jahr in der Bundesliga verdient. Auf Strecke waren wir konkurrenzfähiger als Neuss.“ Und eben einen Punkt besser.

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Zwar habe man in den direkten Duellen (6:8, 6:6) nur einen Zähler geholt, aber den vermeintlich „Großen“ habe man „deutlich mehr entgegengesetzt. Eine um 30 Treffer bessere Tordifferenz spricht für sich.“ Man sei seiner Linie treu geblieben und habe „immer versucht mitzuspielen. Selbst gegen den Gruppensieger Krefeld (5:10, Anm. d. Red.) sind wir so mit einer Führung ins Schlussviertel gegangen.“ Der Mut sollte mit einem Punktgewinn gegen Gladbach (7:7) belohnt werden – und am letzten Spieltag mit dem ersten Saisonsieg. „Natürlich hat uns in die Karten gespielt, dass es für die Mülheimer um nichts mehr ging“, sagte Sportchef Patrick Montag. „Aber sie sind mit voller Kapelle angetreten und haben uns nichts geschenkt.“

Krefeld ist kein Team, das man aus der Halle schießen kann
Wolfgang Kluth, Co-Trainer des KTHC Rot-Weiss Köln

Dass der Gegner um Weltmeister Niklas Wellen keine seiner insgesamt zehn Ecken verwandelte, lag vor allem an Julian Wälzholz. „Er hat sensationell gehalten“, so Montag. „Vor allem nach der Halbzeit, als Mülheim durchgehend in künstlicher Überzahl agiert hat.“ Vorne war nicht zuletzt Verlass auf Toptorjäger Cedrik Nagl (fünf Treffer) und Julius de Wall. Der erst kurz vor Weihnachten von einem halbjährigen Aufenthalt in Hongkong (China) zurückgekehrte Stürmer steuerte vier Treffer bei. „Überhaupt hat die Mannschaft tolle Moral gezeigt“, sagte Montag angesichts der 5:15 (2:5)-Pleite tags zuvor in Gladbach.

Weil sich letztere Mannschaft also weder gegen BWK noch gegen Neuss eine Blöße gab, hätte Rot-Weiss Köln für den Viertelfinal-Einzug am letzten Spieltag ein Wunder benötigt. Trotz eines 14:5 (5:2)-Erfolgs tags zuvor in Neuss, wohlgemerkt. Den finalen Gegner Krefeld hätte man nämlich mit mindestens zwölf Toren Unterschied bezwingen müssen, um ihn noch zu überholen. „Krefeld ist aber kein Team, das man aus der Halle schießen kann“, sagte Co-Trainer Wolfgang Kluth nach der 4:5 (0:2)-Niederlage. „Wir wollen allerdings nichts schönreden: Unser Anspruch ist es eigentlich, die Nummer eins im Westen zu sein.“ Letzteres galt immerhin für Elian Mazkour: Mit 33 Treffern sicherte er sich die Torjägerkanone.


Damen von Rot-Weiss Köln wollen über Berlin nach Frankfurt

Während sich die Spielerinnen von SW Köln mit zwei Niederlagen gegen Mülheim (3:7) und bei Rot-Weiss Köln (0:11) aus der 1. Hallenhockey-Bundesliga verabschiedet haben, verpasste der Stadtrivale den Gruppensieg. Die beiden Erfolge beim Bonner THV (6:1) und gegen SWK reichten nicht, um Düsseldorf von Platz eins zu verdrängen. Der punktgleiche Vizemeister feierte seinerseits zwei Kantersiege gegen Raffelberg (10:2) sowie Bonn (10:1) – und verbuchte so am Ende die um zwei Treffer bessere Tordifferenz. Während der DHC das Viertelfinale (gegen Lichterfelde) also in eigener Halle bestreiten darf, muss Rot-Weiss am Samstag (12 Uhr) beim Berliner HC um den Einzug ins Final Four (in Frankfurt) kämpfen.