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HockeyAus im DM-Viertelfinale – bei Rot-Weiss Köln fließen Tränen

Lesezeit 3 Minuten
Rot-Weiss Köln vs. Uhlenhorst Mülheim
1.Hockey Bundesliga Damen

Trainer markus Lonnes (RW) 

01.09.2018
Bild: Herbert Bucco

Trainer Markus Lonnes scheiterte mit Rot-Weiss Köln an Berlin.

Die Damen von Trainer Markus Lonnes unterliegen dem Berliner HC mit 4:6 im Shoot-out.

Aller guten Dinge sind eben nicht immer drei. Nachdem Johanna Czech im Viertelfinale um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft beim Berliner HC bereits in der regulären Spielzeit zwei Siebenmeter verschossen hatte, versagten im Shoot-out auch Paula Brux die Nerven. Die Kapitänin des KTHC Rot-Weiss Köln scheiterte mit ihrem „Strafschuss“ an Amelie Schwarzkopf, die so zur gefeierten Heldin wurde.

Bei den Kölnerinnen flossen indes Tränen. Keineswegs nur bei Brux. Vor allem Torhüterin Lisa Höllriegl musste von ihren Teamkolleginnen getröstet werden, nachdem sie keinen der beiden Berliner Penaltys hatte entschärfen können. „Der Frust ist riesengroß“, kommentierte RW-Trainer Markus Lonnes die 4:6 (4:4, 1:2)-Pleite im Shoot-out. Eine Niederlage, die für ihn noch bitterer schmeckte als das Viertelfinal-Aus im Vorjahr beim späteren Champion Mannheimer HC (2:4 n. P.). „Ganz einfach, weil wir sie uns diesmal selbst zuzuschreiben haben. Ich dachte, dass wir bereit seien für den großen Wurf. Aber das war offensichtlich ein Irrglaube.“

Es steckte genügend Qualität in meiner Mannschaft, um nicht auf den Faktor Glück angewiesen zu sein
Markus Lonnes, Trainer des KTHC Rot-Weiss Köln

Sein Team habe zwar ein klares Chancenplus verbucht, doch die Leistung des BHC bezeichnete er als „fokussierter. Unser Stresslevel war viel zu hoch, dadurch haben wir nicht gut gespielt und fahrig verteidigt.“ Das offensichtliche Pech wollte der Coach nicht als Ausrede gelten lassen: „Es steckte genügend Qualität in meiner Mannschaft, um nicht auf den Faktor Glück angewiesen zu sein.“

Auf der Gegenseite war die Freude über den ersten Final-Four-Einzug unterm Hallendach seit 2016 riesengroß. Während Nationalspielerin Linnea Weidemann den Kampfgeist lobte („Wir haben bis zur letzten Sekunde gefightet“), sagte Schwarzkopf: „Wir haben uns heute in jeden Ball geworfen. Den Glauben an uns nehmen wir jetzt mit nach Frankfurt.“

Kölner Dreifach-Torschützin erlebt emotionale Achterbahnfahrt

Zwar war der BHC vor 1100 Zuschauern in der Sporthalle Charlottenburg früh mit 2:0 in Führung gegangen (6., 9.), doch Nika Hansen (19.) und Czech (34.) glichen aus. Letztere hatte auch auf das 2:3 (39.) und 3:4 (44.) jeweils die passende Antwort parat (42., 60.), wobei sie den finalen Treffer denkbar später erzielen sollte: 17 Sekunden vor Schluss drosch die österreichische Nationalspielerin bereits die dritte Strafecke in den Giebel – und rettete ihr Team so ins Shoot-out.

Dort sollte ihre emotionale Achterbahnfahrt angesichts zweier verschossener Siebenmeter beim Stande von 0:2 (12.) und 2:2 (38.) weitergehen, denn Czech scheiterte mit ihrem Penalty an Schwarzkopf. Hansen holte immerhin einen Siebenmeter heraus, doch auch der dritte in diesem Viertelfinale sollte seinen Weg nicht ins Tor finden.

Damit geht das Warten der Kölnerinnen auf den ersten DM-Titel mehr als einem Jahrzehnt (2014, Feld) weiter. Bleibt zu hoffen, dass das Team beim nächsten Anlauf endgültig bereit ist.