Als mittlerweile 70-jähriger Trainer hat Friedhelm Funkel mit den Pfälzern nochmal das DFB-Pokalfinale erreicht.
Kommentar zur Trainer-LegendeNoch einmal die große Bühne für Friedhelm Funkel
In dem Jahr, als Friedhelm Funkel sein erstes DFB-Pokalfinale erreicht hatte, wurde Ronald Reagan der 40. Präsident der USA, heirateten in London Prince Charles und Lady Di, besuchte Bundeskanzler Helmut Schmidt den DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker und stürmten die Schlümpfe die Albumcharts. 1981 war das, und 43 Jahre nach seiner ersten Endspielteilnahme als Spieler des 1. FC Kaiserslautern wird sich für den Rheinländer der Kreis schließen.
Als mittlerweile 70-jähriger Trainer hat er mit den Pfälzern erneut das Finale erreicht. Es ist für ihn die vierte Endspielteilnahme. Und sie bedeutet noch einmal die ganz große Bühne für Funkel, der seit einem halben Jahrhundert oder 1346 Spielen als Spieler und Trainer in der 1. und 2. Liga, im DFB-Pokal oder auf der internationalen Bühne im Profifußball fest verankert ist.
Friedhelm Funkel: „Der Fußball schreibt die schönsten Geschichten“
Es ist eine unverhoffte Bühne. „Das ist unfassbar. Der Fußball schreibt die schönsten Geschichten“, sagte Funkel nach dem 2:0-Sieg im Halbfinale beim 1. FC Saarbrücken. Denn eigentlich war er ja rüstiger Fußball-Rentner, genoss die Freizeit, sein Leben. Ob daheim im Rheinland oder auf den Kanaren.
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Doch so ganz loslassen vom Profifußball konnte Funkel auch mit 70 nicht. Bei ihm stellte sich wieder „dieses Kribbeln“ ein. Und Funkel war doch noch einmal offen für eine neue Aufgabe. Er hätte auch gerne den 1. FC Köln zum zweiten Mal vor dem Abstieg aus der Bundesliga gerettet, doch der Verein hatte andere Pläne. Dann klopfte Lautern an und sicherte sich die Dienste des Trainers, der auch als „Feuerwehrmann“ gilt.
Doch auch wenn Funkel bereits einige Klubs vor dem Abstieg gerettet und sechs Bundesliga-Aufstiege (Rekord) geschafft hat, ist es eine seiner schwierigsten Aufgaben. Er ist bereits der dritte FCK-Coach in der Saison, der Kader ist limitiert.
Friedhelm Funkel nach Finaleinzug ehrlich und direkt
Das war auch im Halbfinale zu erkennen. Doch der so erfahrene Trainer stellte seine Mannschaft exakt so ein, um die Hürde Saarbrücken zu überspringen, an der zuvor bereits mit dem FC Bayern, Frankfurt und Gladbach sensationell drei Bundesligisten gescheitert waren. Funkels pragmatische Herangehensweise war gewiss nichts für Fußball-Feinschmecker, das Spiel mitunter harte Kost. Doch es war erfolgreich.
Und das zählt. Für die Zuschauer sei das nicht gut anzusehen gewesen, seine Mannschaft habe in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt, sagte der Coach. Das war ehrlich und direkt – so wie man Funkel kennt. Und es war die objektive Wahrheit, die man in der Branche aber kaum noch hört. Am 25. Mai kommt es nun also für den Traditionsklub und den Trainer-Veteran zum großen Tag in Berlin.
Damit sie diesen aber richtig genießen können, wäre eine Rettung bis zum letzten Zweitliga-Spieltag am 19. Mai empfehlenswert. Möglicherweise geht es für den FCK aber in die Relegation, die dann am 22. und 29. Mai ausgetragen würde. Es könnte also noch richtig stressig für den Ruheständler a. D. werden. Doch sollte Funkel die Pfälzer zum Klassenerhalt führen, hätte er seinen Status als Bundesliga-Legende noch mal manifestiert. Das Finale in Berlin wäre dann eine großartige Zugabe.