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KommentarOscar Ottes traumhafte US-Open-Reise war kein Zufall

Lesezeit 2 Minuten
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Der Kölner Tennis-Profi Oscar Otte

Köln – Am Ende war es ein Drama. Als Oscar Otte mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte, die letzten Knaller-Aufschläge von Matteo Berrettini zu returnieren, wollte man ihm am liebsten zurufen: „Lass gut sein, Oscar! Du hast alles gegeben!“ Doch der Kölner spielte das Achtelfinale bei den US Open zu Ende. Die Chancen, das Ruder gegen die Nummer acht der Welt noch einmal rumzureißen, waren gleich null. Doch so einfach ist das nicht mit dem Aufgeben. Wenn man den größten Moment seiner Karriere erlebt, vollgepumpt ist mit Adrenalin, sind Verstand und Vernunft oft unerreichbar.

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So endete die traumhafte Reise von Otte schmerzhaft. Doch wenn die Enttäuschung vorübergezogen und die Verletzung ausgeheilt ist, wird der Stolz bleiben. Otte hat im Alter von 28 Jahren seinen größten sportlichen Erfolg gefeiert. Die Botschaft dahinter ist stark: Mit Ehrgeiz, Kampfgeist und etwas Glück sind große sportliche Leistungen auch dann noch möglich, wenn nur die wenigsten daran glauben. Otte sagt, dass er immer an sich geglaubt hat. Das muss er auch, denn Zweifel sind oft die größte Hürde für Spitzensportler.

Die Top 100 sind nah

Wenn Otte nach Köln zurückkehrt, wird vieles auf ihn einprasseln. Schon in New York durchlief er einen Interview-Marathon. Die Leute gierten mehr nach Storys über seine Jubelposen, als dass sie seine sportliche Leistung honorierten. Viele hatten ihm solche Auftritte nicht mehr zugetraut. Andere schon: Denn auf die Unterstützung seiner Familie, seiner Freunde und seines Trainers Peter Moraing konnte Otte sich immer verlassen. Sie haben auch ihren Anteil an seinem größten Triumph.

Die nächsten Wochen werden für Otte wohl nicht einfacher, auch wenn der Sprung in die Top 100 der Welt nah ist und Privilegien mit sich bringt. Otte wird sich an seinen Auftritten in Flushing Meadows messen lassen müssen. Bei Niederlagen werden Begriffe wie „One-Hit-Wonder“ fallen. Das war einst auch schon so beim French-Open-Sieg von Ottes Kumpel Andreas Mies im Doppel. Doch das ist Unsinn: Denn die Formkurven der beiden schossen nicht plötzlich in die Höhe, sondern stiegen schon in den Wochen und Monaten zuvor. Es war also alles – nur kein Zufall.