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Kommentar zum Jakobsen-SturzWarum die Gier im Radsport so gefährlich ist

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Fabio Jakobsen

  1. Fabio Jakobsen ist auf der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt schwer gestürzt. Schuld daran war ein Rempler eines seiner Konkurrenten.
  2. Immer wieder kommt es bei Zielsprints zu gefährlichen Situationen. Die Gier der Fahrer wird immer größer.
  3. Sturz-Verursacher Dylan Groenewegen muss hart bestraft werden, findet unser Autor. Ein Kommentar.

Köln – Sprints sind eine spektakuläre Spielart des Radsports, beliebt bei Zuschauern, aber durchaus gefürchtet bei den Profis. Im Finale geht es für testosteronerfüllte Akteure darum, sich bei horrender, nicht mehr zu kontrollierenden Geschwindigkeit und unter Aufwendung letzter Kräfte einen minimalen Vorteil zu erkämpfen, weil der zum Sieg führen kann.

Immer wieder gibt es nach diesen aufreibenden Entscheidungen Diskussionen über verlassene Linien, eingeklemmte Fahrer und unfaires Verhalten. Dieses ganze, extrem verwegene und riskante Ensemble gehört also zur Natur des Sprintens und der Sprinter.

Groenewegen wurde gierig

Nicht dazu gehört gleichwohl, dass ein Fahrer seinen Konkurrenten von der Straße rempelt und ihn bei Tempo 80 rechts von der Straße wegschießt. Was in diesem Moment in dem als durchaus rabiat und egoistisch bekannten Dylan Groenewegen gefahren ist, lässt sich unschwer erahnen: Es war die pure Gier, den Sieg vor Augen, den er sich nicht vom letztlich doch noch endschnelleren Fabio Jakobsen nehmen lassen wollte.

Groenewegen wird die Konsequenzen für sein Handeln tragen müssen – denn er sollte als erfahrener Sprinter wissen, was er seinem Gegner antun würde. Und er hat ihn tatsächlich auch katastrophal schlimm verletzt. Eine lange Wettkampfsperre muss die Konsequenz sein, allein schon aus Gründen der Abschreckung. Dafür ist der Radsport-Weltverband zuständig, und er ermittelt bereits.

Geldstrafe ist nicht genug

Auch Gronewegens Team Jumbo-Visma, das für sich reklamiert eines der modernsten und innovativsten der Szene zu sein, muss handeln. Eine Geldstrafe allein fühlt sich in diesem Zusammenhang viel zu milde an. Schließlich die Veranstalter der Polen-Rundfahrt, die World-Tour-Status genießt: Es kann nicht sein, dass sie antiquiertes Absperr-Material aufstellen lassen, das derart fragil ist, dass es, bei Gefahr, abhebt wie Papier im Wind.

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Denn es gibt durchaus robusteres Material. Und zu schlimmer Letzt ist es nicht nachvollziehbar, warum die Organisatoren sich eine Zielgerade ausgesucht haben, die abschüssig ist. Bergab-Sprints bergen grundsätzlich die Gefahr, dass die Geschwindigkeiten auf dem Rad ihre Fahrer völlig überfordern. Dafür gibt es übrigens ein einfaches Gegenmittel: Einfach anders herum fahren lassen. Bergauf.