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Kommentar zur EM-AuslosungSimpel ist der Uefa zu einfach

Lesezeit 2 Minuten
EM Auslosung DPA 301119

Symbolbild

  1. In Bukarest werden am Abend die Gruppen für die EM 2020 ausgelost.
  2. Dabei stehen die Teilnehmer der Gruppen auch im Anschluss nicht final fest.
  3. Nichts ist normalerweise spannender als eine Auslosung, aber das geht zu weit. Ein Kommentar von Tim Lievertz.

Köln – Nichts ist für den Fußballfan außerhalb der 90 Minuten spannender als eine Auslosung. Eigentlich kurios. Da wühlen Menschen in einem Hörsaal-ähnlichen Raum in einem Haufen Plastikkugeln – und die Fans sind begeistert. Von einem simplen Vorgang, der allerdings immer komplexer wird. Und damit auch an Magie verliert.

Der zuerst Gezogene kommt in die Gruppe A, der zweite in die Gruppe B, und so weiter. So war das mal. Mittlerweile werden Teams gezogen, denen dann eine Gruppe zugelost wird. Wegen politischer Konflikte, Fernsehrechten und anderen Bestimmungen. Oder sie werden, wie in Bukarest, direkt in eine Gruppe gesteckt. Ohne dass gelost wird. 24 Teams sind bei der EM dabei, frei zugelost werden ganze elf. Das ist keine Auslosung, das ist ein schlechter Scherz.

Platzhalter bei EM-Auslosung gezogen

Doch damit nicht genug. In Bukarest werden vier Kugeln als Platzhalter gezogen. Weil vier Teilnehmer erst in vier Monaten und damit sechs Wochen vor der EM feststehen. Grund: Die Nations League. Erfunden, um die Leute in den Bann des Fußballs zu ziehen. Der Sturm der Begeisterung, den dieser Modus auslösen sollte, war lauer als der Luftzug eines handelsüblichen Föhns auf niedrigster Stufe. Auf einmal können Nationalteams auf- und absteigen. Und für die EM qualifizieren kann man sich über die Nations League auch noch irgendwie. Alles etwas wirr.

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Die Uefa muss aufpassen, was sie mit ihrem Produkt Fußball anstellt. Dass sich Fans, Trainer und auch Spieler über Modus und Auslosung echauffieren, sollte eine Warnung sein. Denn die Begeisterung für den Fußball ergründete sich auch immer in dessen Einfachheit.