Die Diskussion um Tradition und Kommerz im Fußball nimmt vor dem Spiel des 1. FC Köln in Leipzig wieder an Fahrt auf. Ein Ausblick.
Leipzig gegen den 1. FC KölnEin Duell der Gegensätze
Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim und Leipzig. Bei Nennung dieser Bundesliga-Standorte beginnt bei manchem Fußball-Anhänger die Zornesader zu schwellen. Viele sehen dort die Kommerzialisierung der Sportart manifestiert.
An die drei Erstgenannten haben sich große Teile der Fußballfans inzwischen gewöhnt. Gezwungenermaßen, muss man wohl ergänzen. Seit dem jeweiligen Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse – Leverkusen 1979, Wolfsburg 1997, Hoffenheim 2008 – sind sie ununterbrochen Bestandteil der Bundesliga und häufig Repräsentanten auf dem internationalen Parkett.
Werksvereine bilden die Ausnahme
Die beiden Werksvereine Wolfsburg und Leverkusen konnten zudem mehrere Titel erreichen. Der VfL sammelte zwei nationale Titel (Meister 2009 und Pokalsieger 2015), die Werkself aus Leverkusen einen nationalen (Pokalsieger 1993) sowie einen internationalen Titel (Uefa-Pokal 1988).
Umstrittene Gründung von RB-Leipzig
RB Leipzig wurde hingegen einzig und allein mit dem Ziel gegründet, eine Marke zu bewerben. In den vergangenen Jahren gewann RB jeweils den DFB-Pokal und somit die ersten Titel der Vereinsgeschichte. Möglich ist dieser Höhenflug durch die Millionen des Getränkegiganten Red Bull. Genau da setzt die Kritik am als „Retorten-Klub“ verschrienen Fußballverein an.
Ein Rückblick in die Vergangenheit
Der 1. FC Köln im Vergleich entstand aus einer Fusion von SpVgg Sülz 07 und dem Kölner Ballspiel-Club 1901. Tragende Persönlichkeit: Franz Kremer. Er war Antreiber und lenkte als Vereinspräsident die Geschehnisse im Hintergrund. In der damaligen Zeit wurde die Fusion in Köln ebenfalls mit kritischen Blicken beobachtet. Dennoch: Köln und Leipzig haben wenig miteinander gemein.
Duell der Gegensätze
RB-Leipzig ist ein Verein, der dem Konzern Red-Bull untergestellt ist und gegründet worden ist, um einen Energydrink zu bewerben. Und nach dessen Motto richtet sich auch der Verein. 2016 erfolgte der Aufstieg in die Bundesliga, 2022 und 2023 die ersten nationale Erfolge. Auch die Weiterentwicklung von Talenten zum Weltklasse-Niveau ist ein Markenzeichen des Vereines geworden.
2000 Kölner erwartet
Insgesamt werden mehr als 2.000 FC-Fans erwartet, was wenig ist. Die aktive Fanszene der Kölner boykottiert die Spiele in Leipzig seit Jahren. Eine Akzeptanz vor allem gegenüber Leipzig ist nicht abzusehen.