„Das möchte ich nicht sehen“Leroy Sane gibt beim FC Bayern wieder Rätsel auf
München – Leroy Sane ist ein lässiger junger Mann. Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic bezeichnete den 26-Jährigen erst am Wochenende wieder als einen „super Jungen“, der sportlich beste Voraussetzungen mitbringe: Er sei „unheimlich talentiert, hat alles“.
Dies ist allerdings nur ein Teil der Wahrheit. Mit seinen (Nach-)Lässigkeiten gibt Sane den Münchnern seit Wochen große Rätsel auf. Befand sich der Offensivspieler in der Hinrunde noch in Topform, tauchte er zuletzt immer weiter ab.
Sanes Körpersprache treibt Nagelsmann zur Verzweiflung
Es ist vor allem Sanes derzeit nicht vorhandene Körpersprache, die Salihamidzic, aber auch Trainer Julian Nagelsmann zur Verzweiflung treibt. Seine Auftritte erinnern fatal an die ersten Monate beim deutschen Rekordmeister, als Sane oft genug mit hängenden Schultern über den Platz schlich und die hohen Erwartungen nicht erfüllte.
Auch jetzt ist die Kritik deutlich. „Wenn er die Körperspannung nicht hat, dann gefällt mir das nicht. Das möchte ich als Verantwortlicher nicht sehen. Ich möchte sein Potenzial auf dem Platz sehen“, klagte Salihamidzic bei Sky. Und dieses Potenzial habe Sane „die letzten Wochen nicht abrufen können“.
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Zahlreiche Gespräche mit dem Star, in welcher Form auch immer, bringen offenbar nichts. Wenn Sane, für den die Bayern immerhin 50 Millionen Euro an Manchester City überwiesen hatten, sein Büro verlasse, so Salihamidzic, „dann habe ich das Gefühl, jetzt knallt es.“ Doch geknallt hat es zuletzt nicht.
Entsprechend nahm der Vorstand den Nationalspieler so deutlich wie nie in die Pflicht. „Jetzt muss er kommen“, betonte Salihamidzic. Alle, inklusive der Mannschaftskollegen, würden erwarten, „dass er explodiert, dass er Gas gibt“.
Leroy Sane muss nun ringend liefern
Auch bei Nagelsmann wirft Sane, der es offenbar auch im Training hin und wieder schleifen lässt, zahlreiche Fragen auf. Zuletzt wirkte der Bayern-Coach beim leidigen Thema genervt. „Ich kann nicht sagen, warum er nicht immer an seine Leistungsgrenze kommt. Mein Tipp: Ihn selber fragen. Ich habe viele Gespräche gehabt, viel versucht“, sagte Nagelsmann erst vergangene Woche.
Nun muss Sane, dessen Vertrag noch bis 2025 läuft, dringend liefern. Sein letzter starker Auftritt gelang beim 7:1 im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen RB Salzburg am 8. März mit einem Tor und zwei Vorlagen. Für die hohen Ansprüche der Bayern ist das viel zu wenig.„Er ist kein junger Spieler mehr, er ist ein Mann geworden. Jetzt wollen wir auch das zurück, was er an Wertschätzung vom Klub bekommt“, sagte Salihamidzic unmissverständlich: „Dafür ist er im Spiel selbst verantwortlich.“ (sid)