Seit 1980 arbeitet er für die Leverkusener Basketballer als Parkettreiniger. Er hat viel miterlebt – zuletzt den Abstieg der Giants.
Basketball-KultfigurManni Meglin ist Leverkusens König des Parketts
Manfred „Manni“ Meglin hat in der Geschichte der Bayer Giants, der Riesen vom Rhein, der Basketballer des TSV Bayer 04, schon viel erlebt. Er ist seit 1980 bei allen Meisterschaften, Pokalsiegen, Auf- und Abstiegen dabei gewesen. Meistens am Rand des Spielfelds. Näher als jeder Fan ist der 68-Jährige am Geschehen dabei.
Und Meglin darf sogar in jeder Partie mehrfach das Parkett betreten. Besser gesagt: er muss. Mal sieht er allein, wann seine Dienste gefragt sind, mal wird er von Schiedsrichtern oder Spielern aufs Feld gebeten. Immer dann, wenn es zu rutschig werden könnte. Wenn einer der Basketballer direkten Körperkontakt mit dem Boden hatte und seinen Schweiß dort hinterlassen hat. Manni Meglin wischt die feuchten Hinterlassenschaften mit seinem Feudel weg, sorgt dafür, dass niemand auf den mitunter nur sehr kleinen nassen Stellen ausrutscht und sich verletzt.
Bayer Giants unterliegen Kirchheim 80:90
Seit 42 Jahren ist er einer der beiden sogenannten „Wischer“ bei den Basketball-Heimspielen. So auch am Samstagabend bei der 80:90 (33:38)-Niederlage der Giants gegen die VfL Kirchheim Knights. Zwischenzeitlich bei einem seiner Einsätze mit „Manni“-Sprechchören gefeiert, ist Meglin nicht nur bei den Fans bekannt.
Auch die Spieler und Referees kennen den ehemaligen Fliegengewichtsboxer, der als Deutscher Juniorenmeister damals zu den Besten in seiner Gewichtsklasse zählte. „Die Einberufung zur Bundeswehr hat mir dann einiges kaputtgemacht“, erzählt der gebürtige Leverkusener.
Zwölf Jahre hat Meglin für den TSV Bayer 04 geboxt. Hartes Training war angesagt. Aber auch in seiner Tätigkeit bei der AVEA Leverkusen musste er körperliche Schwerstarbeit verrichten. Das hat Spuren hinterlassen. Doch das juckt die Frohnatur nicht. Wenn in Leverkusen irgendwo gefeiert wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Manni Meglin dabei ist, nicht gering.
In dieser Saison gab es für Leverkusens Basketballer wenig zu feiern
Dass es in dieser Saison bei den Bayer Giants wenig zu feiern gab, ärgert Meglin ein wenig, aber er nimmt es insgesamt recht entspannt hin. Für die Spieler gibt es nach der Partie immer ein paar nette Worte, so auch am Samstagabend.
Auch wenn der Auftritt der Giants, die auf Dejan Kovacevic und Robert Drijencic verzichten mussten, dafür aber einigen jungen Akteuren Spielzeit erlaubten, spielerisch erneut überschaubar war. Die Dreierquote der Leverkusener war deutlich schlechter als die der Gäste. Ebenso die Freiwurfquote, die mit 59 Prozent nicht zum ersten Mal sehr schwach ausfiel.
Dennoch blieb die Begegnung bis Anfang des letzten Viertels eng, ehe sich Kirchheim absetzen konnte (86:72/28. Minute). Trotz einer bärenstarken Leistung von Nick Hornsby. Von anderen (Kadre Gray, Haris Hujic) kam dagegen zu wenig.
Inmitten des Trubels, nachdem sich die Mannschaft mit einem Riesenbanner bei den wieder mehr als 1000 Zuschauern bedankt hatte und viele Zuschauer in den Innenraum geströmt waren, stand dann auch wieder Manni Meglin.
Er wird auch in der nächsten Saison wieder in „seiner“ Ecke am Spielfeldrand sitzen und auf seine Momente warten. Viele Spieler werden dann woanders engagiert sein. Meglin nicht.
Giants: Hornsby (22), de Oliveira (20), Crews (15), Hujic (6), Gray (5), Jostmann (3), Fankhauser (3), Olma (2), Dre Odeh (2), Olma (2), Stoll (2), Litera, Mohamed.