Die Leverkusener Basketballerinnen führen kurz vor Schluss zweimal, unterliegen dennoch 62:64 nach Verlängerung bei Alba Berlin.
BasketballWings Leverkusen verlieren Nervenschlacht in Berlin
Personell geschwächt, dennoch stark gespielt, am Ende unglücklich verloren: So kann man mit wenigen Worten die 62:64 (54:54, 25:27)-Niederlage nach Verlängerung der Orthomol Wings Leverkusen bei Alba Berlin zusammenfassen.
Ohne Center-Ass Lisa Koop, ohne die erfahrene Mante Kvederaviciute und ebenso ohne Aufbau Greta Kröger waren die Wings beim Favoriten aus der Hauptstadt angetreten. Das Fehlen des Trios spiegelte sich jedoch nicht im Spielverlauf wider.
Berlin, das schon am Donnerstag im Europapokal antreten musste, zeigte sich unbeeindruckt von der erst kurz zuvor absolvierten Belastung und ließ die Wings im ersten Viertel offensiv kaum zum Zug kommen. Ganze neun Punkte markierten die Gäste, Berlin kam auf 16. Auch die Verteidigung der Leverkusenerinnen arbeitete gut, hielt die Ausbeute Albas in einem überschaubaren Rahmen.
Leverkusen hat 21 Sekunden vor dem Ende vier Punkte Vorsprung
Dieser Rahmen wurde in den Vierteln zwei und drei weiter eingeengt, Leverkusen holte sich beide Abschnitte jeweils mit 16:11. Ligita Tamutyte erzielte per Buzzerbeater mit einem Dreier die 41:38-Führung der Wings nach 30 Minuten. Berlin holte sich den Vorsprung im vermeintlich letzten Viertel schnell zurück, doch die Rheinländerinnen um Coach Boris Kaminski hielten dagegen, sahen nach Körben von Trudy Walker und Olivia Okpara 21 Sekunden vor dem Ende beim 54:50 schon wie die Siegerinnen aus.
Doch Berlin verkürzte zum 52:54, provozierte anschließend einen Ballverlust beim Einwurf Leverkusens und kam tatsächlich noch zum 54:54. Der letzte Wurf von Cassidy Mihalko – andere Unparteiische hätten vielleicht ein Foul gepfiffen – verfehlte sein Ziel.
Umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen in der Overtime
Die Wings zeigten sich vom Verlauf nicht geschockt, erspielten sich in der fünfminütigen Overtime sogar einen 60:54-Vorsprung. Da waren noch 2:20 Minuten zu absolvieren. Berlin erhöhte den Druck und fortan wurde die Partie zur erfolglosen Nervenschlacht für die Gäste, die sich, auch zur Verwunderung Berlins, mit manch unglücklichem Pfiff oder Nicht-Pfiff der Schiedsrichter auseinandersetzen mussten. So schloss Berlin einen Korbleger mit deutlich erkennbar mehr als zwei Schritten ab. Ungeahndet. Leverkusens Nicole Scales gelangen fünf Sekunden vor der Schlusssirene die letzten Zähler für ihr Team. Alba dagegen hatte sich bis dahin auf 64:60 abgesetzt.
„Mir tun meine Spielerinnen wirklich sehr leid. Wir haben eine Top-Leistung geboten. Die Niederlage fühlt sich am Ende ungerecht an“, stellte Coach Kaminski fest.
Orthomol Wings Leverkusen: Tamutyte (21), Mihalko (18), Wolff (6), Okpara (6), Walker (6), Scales (5), Kröner, Kerluku.