Kadre Gray ist beim 97:80 der erfolgreichste Werfer des Zweitligisten.
Giants feiern fünften Sieg in SerieLeverkusener Basketballer zeigen gegen Trier ihre beste Saisonleistung
Es war wahrscheinlich das beste Saisonspiel in der zweiten Basketball-Bundesliga (Pro A), das die Bayer Giants am Mittwochabend abgeliefert haben. Das 97:80 (54:42) gegen die Römerstrom Gladiators Trier hätte viel mehr Zuschauer als die 811 in der Ostermann-Arena anwesenden verdient gehabt, aber es war nun einmal Mittwochabend.
Diejenigen, die in der Halle waren, hatten jedenfalls mächtig Spaß am Auftritt der Giants. Gegen die sonst offensiv so gefährlichen Moselstädter arbeiteten die Leverkusener von Beginn an sehr konzentriert und bissig in der Defense. Die „kleinen“ Schützen der Gäste van Dyk, Monteroso und Zeeb wurden von der ersten Minute an hauteng beschattet; es gab kaum freie Würfe für das Trio.
Um die beeindruckende lange Garde Triers – vier Akteure mit 2,08 Meter und mehr – kümmerten sich Dejan Kovacevic und Gabriel De Oliveira effizient; sie nutzen ihre Schnelligkeitsvorteile in Angriff und Verteidigung konsequent. So setzten sich die Bayer Giants bereits früh von den Gästen ab.
Auch, weil Kadre Gray im ersten Viertel drei Dreier verwandelte. Es war aber nicht nur der kanadische Nationalspieler, der vorne Akzente setzte. Das gesamte Team scheint Coach Gnads Philosophie, möglichst den bestplatzierten Mann zu finden, immer mehr zu verinnerlichen. Das Ergebnis: Mit 29:16 lagen die Giants zur ersten Viertelpause vorne.
Im zweiten Viertel avancierte Haris Hujic zum auffälligsten Akteur im spielfreudigen Leverkusener Ensemble. Hujic scorte, verteilte das Leder, fand, genau wie sein Kollege Gray, immer wieder Kovacevic und De Oliveira in Korbnähe mit seinen Anspielen. Bayer verteidigte seine Führung gegen nun besser treffende Gäste souverän bis zum 54:42 zur Halbzeit.
Kurz nach dem Seitenwechsel schmolz der Vorsprung unter zehn Zähler; das jedoch nur einmal zum 54:45. Ein 8:0-Lauf mit sechs Kovacevic-Punkten sorgte schnell wieder für klare Verhältnisse. Trier war genervt; sie konnten ihre Stärken nicht wie gewohnt ausspielen. Das sollte sich bis zum Ende der Partie auch nicht mehr ändern. Leverkusen kontrollierte weiter das Geschehen, servierte den Fans durch Kovacevic und De Oliveira ein paar krachende Dunks; durch die Guards einige spektakuläre Anspiele; durch alle Akteure eine weiterhin starke Defense.
Der Leverkusener Erfolg ist zu keinem Zeitpunkt gefährdet
Zwischenzeitlich war nach der 20 Punkte-Niederlage aus dem Hinspiel sogar der direkte Vergleich gewonnen (90:66, 37. Minute), doch als Coach Hansi Gnad seine Leistungsträger zur Schonung für das am Samstag anstehende wichtige Spiel in Bochum auf die Bank beorderte, gerieten die Giants ins Wanken. Einige Ballverluste in kurzer Zeit, schlechte Abschlüsse, und schon stand es nur noch 91:78.
Der Erfolg war aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet. „Mir war wichtiger, dass wir uns etwas schonen konnten für Samstag. Aber klar; die letzten Minuten waren schon ärgerlich, das hätten wir anders lösen müssen. Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Jungs, die in Offense und Defense genau das umgesetzt haben, was wir als Trainer vorgegeben hatten“, erklärte Gnad.
Am Samstagabend geht es für die Bayer-Basketballer nun zum VfL Bochum, einem der direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Auch wenn der Sieg über Trier der fünfte in Serie war – die Giants stecken weiterhin mitten im Abstiegskampf. Zwei weitere Zähler und vielleicht auch der Gewinn des direkten Vergleichs – das Hinspiel in Leverkusen ging mit 94:80 an Bochum – wären ein ganz wichtiger und riesengroßer Schritt zum Liga-Erhalt.
„Das wird verdammt schwer. Bochum musste unter der Woche nicht antreten; die sind ausgeruht. Das ist eine sehr gefährliche Truppe; sie ist auf jeder Position gut besetzt. Aber wir wollen dort natürlich auch erfolgreich sein“, so Gnad vor dem West-Duell. Die Giants rechnen mit knapp 100 Fans, die sie vor Ort unterstützen werden.
Bayer Giants: Gray (20), Kovacevic (18), Hujic (14), De Oliveira (12), Hornsby (11/11 Rebounds), Drijencic (8), Crews (7), Stoll (5), Mohamed (2), Jostmann, Lungelu, Nita (n.e.)