Die Leverkusener Basketballer kassieren in der Verlängerung ein 83:90 gegen die Artland Dragons.
BasketballBayer Giants sind aus der Distanz zu unpräzise und verlieren wegweisendes Spiel
Haris Hujic hat den Bayer Giants schon so manches Spiel gewonnen mit seiner Kreativität, seinen Punkten, seinen Assists, seinen Dreiern aus zum Teil acht oder neun Metern.
Am Samstagabend wäre in der so wichtigen Partie gegen die Artland Dragons eine Fortsetzung dieser Geschichten angesagt gewesen, doch es kann eben nicht immer klappen. Fatal ist es dann jedoch, wenn während der kompletten Spieldauer gar nichts gelingt.
Bei der 83:90 (73:73, 42:36)-Niederlage der Giants nach Verlängerung gegen die Dragons war dies der Fall. Ohne die Punkte Hujics wird es schwer, am Ende die Nase vorn zu behalten. Dass der Flügelspieler trotz des gebrauchten Abends am Ende Verantwortung übernahm, weil es auch von ihm erwartet wurde, zeichnete ihn aus. Aber es war nicht sein Abend.
Kaum ein Leverkusener trifft aus der Distanz
„Haris war heute physisch überhaupt nicht in der Partie. Er hat schon nach knapp drei Minuten angezeigt, dass er ausgewechselt werden will, weil er das Gefühl hatte, dass man ihm den Stecker rausgezogen hat. Aber da er jemand ist, der immer die entscheidende Aktion bringen kann, habe ich ihn auch am Ende wieder gebracht. Es hat jedoch nicht sollen sein“, erzählte Headcoach Hansi Gnad.
Aber Haris Hujic war gegen den Tabellendritten nicht der einzige, der insbesondere aus der Distanz nichts getroffen hat. Von 25 Versuchen landeten nur vier im Korb der Gäste. Eine Trefferquote von 16 Prozent von jenseits der Dreierlinie gab es wohl lange nicht mehr bei einer Bayer-Mannschaft.
Einige Male hatte das Leder schon in den Korb Artlands hineinschaut, sich dann aber entschlossen, doch wieder rauszurollen. So auch beim Wurf von TreVion Crews kurz vor Ende der regulären Spielzeit.
Kadre Gray rettet Bayer Giants in die Verlängerung
44 Sekunden wurden auf der Anzeigetafel ausgewiesen, als Crews aus der linken Ecke einen Dreier nahm. Wäre das Ding reingegangen, hätte Leverkusen mit 73:71 vorne gelegen. Doch nach einer Runde auf dem Ring fiel der Ball raus. Stattdessen erhöhten die Gäste auf 73:70.
Den letzten Angriff hatten die Hausherren, die vor allem in dieser Phase von den über 1500 Zuschauern in der Ostermann-Arena stark unterstützt wurden. Hujic nahm den Dreier, verfehlte; das Leder kam irgendwie in die Hände von Kadre Gray, der bis dahin auch keinen Dreier getroffen hatte.
Gray versuchte es trotzdem, wurde im Wurfversuch gefoult und stand schließlich 9,3 Sekunden vor dem Ende an der Freiwurflinie. Er versenkte alle drei Würfe, glich damit aus. Verlängerung. Das sollte es dann auch an Erfolgsmeldungen für die Giants gewesen sein.
Nur Dejan Kovacevic gelingt ein Dreier
Während die Artland Dragons zur Freude ihre rund 100 mitgereisten und lautstarken Anhänger drei Dreier in Folge traf, konnte auf Leverkusener Seite nur Dejan Kovacevic, Bayers bester an diesem Abend, mit einem Distanztreffer kontern. Alle weiteren Versuche landeten daneben.
„Es war am Ende eine Kopfsache. Als Tabellendritter, der in so einer Partie nichts zu verlieren hat, geht man leichter in die Verlängerung als eine Mannschaft wie wir, die unbedingt gewinnen muss“, stellte Hansi Gnad tief frustriert fest.
Bayer Giants: Gray (10), Hujic (1), Kovacevic (20), Hornsby (18), Crews (18), Drijencic (4), de Oliveira (5), Stoll (3), Jostmann (4), Mohamed n.e., Meredith n.e., Lungelu n.e.