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FrauenfußballSpäter Nackenschlag für Bayer 04 im Highlight-Spiel

Lesezeit 3 Minuten
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Leverkusens Caroline Kehrer (vorne) im Kopfballduell mit diversen Bremerinnen

Vor 22.721 Zuschauern im Bremer Weserstadion kassiert Leverkusen erst in der 90. Minute den Ausgleich zum 1:1.

Nach dem Spiel von Bayer 04 Leverkusen beim SV Werder Bremen durften sich alle Beteiligten trotz des 1:1 (0:0)-Unentschiedens in gewisser Weise als Gewinner fühlen. Die Partie hatte schließlich die Anziehungskraft des Frauenfußballs eindrucksvoll unter Beweis gestellt. 22.721 Zuschauer hatten den Umzug ins große Weserstadion zum Anlass genommen, um sich das Bundesligaspiel anzuschauen. Das bedeutete einen Rekord für den Verein aus der Hansestadt, nachdem im vergangenen Jahr bereits rund 21.500 Fans den 3:0-Sieg des SV Werder an gleicher Stätte gegen den 1. FC Köln verfolgt hatten.

Clemens Fritz, Werders Geschäftsführer Fußball, erklärte angesichts des Zuspruchs gegenüber dem ARD-Fernsehen, sein Verein plane künftig pro Spielzeit zwei Heimspiele der Frauen im Weser-Stadion auszutragen. Beeindruckt war auch Bayer-Trainer Roberto Pätzold. „Es war für alle Beteiligten ein Mega-Event, Kompliment auch für die Stimmung, die über 97 Minuten grandios war“, sagte der Leverkusener Coach.

Drei einstige Leverkusenerinnen im Bremer Trikot

Zu Beginn des Matches schien die Atmosphäre eher das Heimteam zu beflügeln. Caroline Siems, an diesem Ta neben Juliane Wirtz und der später eingewechselten Amira Arfaoui eine von drei einstigen Leverkusenerinnen im Werder-Dress, prüfte Friederike Repohl frühzeitig. Doch der Elan der Gastgeberinnen ließ allmählich nach, während Bayer 04 sicherer wurde.

Pätzold hatte auf größere Umstellungen verzichtet und lediglich auf die Verletzung von Synne Skinnes Hansen reagiert und Juliette Vidal in die Startelf beordert. Damit lief genau jene Elf auf, die am vergangenen Montag beim 1:0 gegen Carl-Zeiss Jena zu Beginn der zweiten Halbzeit auf dem Platz gestanden hatte. Die Abstimmung in der Defensive funktionierte dann auch. Doch nach vorne ging nicht viel. Cornelia Kramer kam zum Abschluss, aber die Direktabnahme der Leverkusenerin geriet zu hoch. Weitere Chancen blieben aus. So ging es torlos in die Kabinen. „Wir haben uns in der ersten Hälfte sehr schwergetan. Bremen hat einen hohen Aufwand betrieben, um unsere Abläufe zu stören, sodass wir kaum ins letzte Drittel kamen“, fand Pätzold.

Caroline Kehrer bringt Bayer 04 Leverkusen in Führung

Er reagierte, brachte zum Wiederanpfiff Ida Daedelow im zentralen Mittelfeld für Sofie Zdebel. Damit erlebte eine weitere talentierte Spielerin ihr Bundesliga-Debüt. Wenige Minuten später, hielt man auf der Bayer-Bank den Atem an. Leverkusens Kristin Kögel ging nach einem Zusammenprall zu Boden. Die zuletzt so formstarke Mittelfeldspielerin konnte jedoch nach einer Behandlungspause mit einem Turban-Verband weitermachen.

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Eine Bremer Rekordkulisse verfolgte das Frauen-Bundesligaspiel zwischen dem SV Werder und Bayer 04.

Beide Mannschaften taten sich in der Folge schwer, gefährliche Angriffe zu initiieren. Bayer-Abwehrspielerin Janou Levels versuchte es aus der Distanz, verfehlte aber ihr Ziel. Nicht anders erging es ihrer Mitspielerin Katharina Piljic. Das erste Tor wurde dann von einem verunglückten Abstoß von Werders Keeperin Livia Peng eingeleitet. Leverkusens Caroline Kehrer kam an den Ball, zog aus halblinker Position in den Strafraum und schloss ab. Ihr eigentlich harmloser Schuss wurde von Wirtz abgefälscht und damit unhaltbar für Peng (62.).

Roberto Pätzold ist trotz des späten Ausgleichs zufrieden

Die Gastgeberinnen waren nun aber richtig wach, drängten auf dem Ausgleich. Werder-Stürmerin Larissa Mühlhaus hatte Pech, als ihr Abschluss aus spitzem Winkel am Außenpfosten landete (79.). Erst nach 90 Minuten vergeblichen Anrennens durften die Bremerinnen doch noch das 1:1 bejubeln. Nach einer Ecke war der Ball vor den Füßen von Sophie Weidauer gelandet, die ihn aus rund 15 Metern Tordistanz entschlossen zum späten Ausgleich ins Eck schoss.

Mit der Atmosphäre im Rücken hat Werder nach unserem 1:0 nochmal gedrückt, wir mussten viel aushalten
Bayer-Trainer Roberto Pätzold

„Mit der Atmosphäre im Rücken hat Werder nach unserem 1:0 nochmal gedrückt, wir mussten viel aushalten“, erklärte Pätzold. Mit Blick auf das Chancenverhältnis sei der Punktgewinn am Ende okay. „Wir bleiben ungeschlagen“, betonte der Bayer-Coach.

Weiter geht es für seine Elf am Sonntag, 20. Oktober (18.30 Uhr, Haberland-Stadion), mit dem Spitzenspiel gegen den Meister FC Bayern München.

Bayer 04: Repohl - Levels, Ostermeier, Turanyi, Vidal - Zdebel (46. Daedelow), Piljic - Vilhjalmsdottir (69. Merino Gonzalez), Kögel (90.+3 Bragstad) - Kramer, Kehrer (80. Haim). - Tore: 0:1 Kehrer (62.), 1:1 Weidauer (90.). - Zuschauer: 22.721.