Das Team von Trainer Michael Biegler hat zuletzt im Training einen guten Eindruck hinterlassen.
HandballElfen wollen Metzingens Abwehrprobleme nutzen
Vor eineinhalb Wochen waren der TuS Metzingen und die Handballerinnen von Bayer Leverkusen noch Nachbarn am Tabellenende der Bundesliga. Doch nur auf den ersten Blick befanden sich die Teams nahezu gleichauf. Während der TSV eine weitere Spielpause hatte, machten die Damen aus Metzingen Boden gut und sicherten sich im Baden-Württemberg-Derby beim 41:29 (20:13) gegen Frisch Auf Göppingen den ersten Saisonsieg.
Als nächstes stehen sich Metzingen und Leverkusen am Mittwoch (30. Oktober/19.30 Uhr) gegenüber. Das wird nicht nur aufgrund des zwischenzeitlichen Aufschwungs der Gastgeberinnen eine Herausforderung. Nur einmal konnte Leverkusen in den bisherigen Aufeinandertreffen in Metzingen gewinnen – im Oktober vor vier Jahren. Übrigens auch unter Michael Biegler, der damals für eine erste Amtszeit als Coach bei den Werkselfen das Ruder übernommen hatte und sich noch gut daran erinnert, „dass das kein leichtes Unterfangen war“.
Außerdem befindet sich der TSV Bayer nach wie vor im Umbruch und muss nach dem Verlust seiner Leistungsträgerinnen im Sommer erst wieder Talente formen, die in die großen Fußstapfen von Akteurinnen wie Viola Leuchter oder Mareike Thomaier treten. Die sportliche Bilanz der Werkselfen lässt aktuell noch zu wünschen übrig.
Für Biegler kommt das wenig überraschend, soll ein Großteil der Saison doch vorrangig der Entwicklung der jungen Spielerinnen gewidmet werden. Da am Ende der Saison nur ein Absteiger durch die Playdowns ermittelt wird, hat das Leverkusener Team Zeit für die nötige Entwicklung hin zur Wettbewerbsfähigkeit – oder wie es Biegler formuliert: „Die aktuellen Ergebnisse haben nicht die Relevanz.“
Die Hauptrunde dient eher als Vorbereitung auf den April, wenn die entscheidenden Playdown-Spiele stattfinden, an deren Ende ein einziger Sieg zum Ligaverbleib reichen könnte. Die bisherigen Kontrahenten zählten nicht zu Bayers Kragenweite, weshalb das Team noch auf den ersten Saisonsieg wartet.
Ob Metzingen eher in die Kategorie der Mannschaften auf Leverkusener Augenhöhe fällt, bleibt abzuwarten. Auffällig ist, dass die TuSsies, wie sich das Team selbst nennt, viele eigene Tore erzielt. 147 an der Zahl bislang in fünf Spielen – im Schnitt 29 Treffer. Leverkusen kommt hingegen gerade einmal auf 52 in drei Partien – durchschnittlich 17 Tore pro Begegnung. Hoffnung macht, dass Metzingen defensiv nicht sonderlich stabil zu sein scheint. Bislang kassierte der TuS 148 Gegentreffer.
Es wäre ein guter Moment, die guten Trainingseindrücke vor dem Tor, die Biegler von seiner Mannschaft gewinnen konnte, in Treffer im Spiel umzumünzen. „Ich vergleiche das gern mit einem Theater-Ensemble. Das muss auch lange proben, um eine bühnenreife Vorstellung hinzubekommen“, sagt der Trainer. Wie nah die Werkselfen an dieser sind, wird sich zeigen, wenn am Mittwochabend um 19.30 Uhr der Anpfiff ertönt.