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HandballMarcel Mutz verlässt nach 13 Jahren die Bergischen Panther

Lesezeit 3 Minuten
Handball
Bergische Panther - HSG Krefeld Niederrhein

TR: Marcel Mutz (Panther)

Foto: Uli Herhaus

Marcel Mutz (Mitte) feierte mit den Bergischen Panthern große Erfolge.

Der Trainer des Drittligisten hört zum Saisonende auf, weil er mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen möchte.

Kontinuität führt im Sport häufig zu Erfolg. Sind Trainer oder Leistungsträger auf dem Feld längere Zeit in einem Klub, können sie etwas entwickeln. Leitbilder setzen und leben. Das spricht sich herum. Andere Akteure kommen hinzu, haben von der guten Arbeit gehört. Entweder kommen sie von allein, oder sie werden vom Klub angesprochen. Oftmals ist aber der Coach der entscheidende Faktor. Beispiele im Fußball sind sicherlich Jürgen Klopp und Christian Streich.

Marcel Mutz führte die Bergischen Panther von der Oberliga in die Dritte Liga

Natürlich ist Marcel Mutz kein Klopp und auch kein Streich, aber der Trainer des Handball-Drittligisten HSG Bergische Panther kann ohne Weiteres, heruntergebrochen auf die Dritte Liga im Handball, auch als entscheidender menschlicher Faktor bezeichnet werden. Seit 13 Jahren ist Mutz im Verein. Zuerst als Spieler, dann als Trainer.

Er hat „seine“ Mannschaft von der Oberliga bis hoch in die dritthöchste deutsche Spielklasse geführt. Mit dabei waren und sind Akteure, die bereits seit vielen Jahren im Team aktiv sind. Spieler wie Justus Ueberholz, der auch hätte höher spielen können, dem Angebote vorlagen. Er fand und findet aber, wie er in einem Interview mit dieser Zeitung sagte, bei den Panthern das vor, das ihn zum Verbleib bewegt. Dazu zählt auch Trainer Marcel Mutz.

Jetzt hat der 36-jährige Coach verkündet, dass für ihn mit dem Saisonende Schluss ist – Schluss bei den Panthern. Die Entscheidung ist reiflich überlegt. Alles andere wäre untypisch für den Bankkaufmann, der im Laufe der vergangenen Jahre von seinem Arbeitgeber mit immer mehr Verantwortung betraut wurde.

Dennoch trat Mutz in seiner Funktion als Trainer bei den Bergischen Panthern nicht kürzer. Er füllte und füllt weiterhin beide Jobs mit der ihm eigenen Akribie, Zuverlässigkeit und Begeisterung aus. Doch nun setzt Mutz, Enkel der Bayer 04-Fußballtorwartlegende Alfred „Fredy“ Mutz, andere Schwerpunkte.

„Ich habe im Sommer geheiratet, wir bauen gerade in Wuppertal ein Haus, irgendwann ist auch mal Nachwuchs angedacht. Da kann ich dieses Pensum, das ich bislang als Trainer hatte, nicht mehr so ausfüllen, wie ich es machen müsste, um weiterhin auf diesem Niveau Erfolg zu haben“, erklärt der Coach. Die Entscheidung, als Trainer bei den Panthern aufzuhören, ist ihm nicht leichtgefallen. Aber er ist sich sicher, dass sie richtig ist.

Mit den Panthern hatte ich tolle Jahre, wir hatten viele Erfolge. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, andere Schwerpunkte im Leben zu setzen
Marcel Mutz, Trainer der Bergischen Panther

„Ich bin mit mir im Reinen. Mit den Panthern hatte ich tolle Jahre, wir hatten viele Erfolge. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, andere Schwerpunkte im Leben zu setzen. Meine wunderbare Ehefrau hat mich immer unterstützt, was meine Tätigkeiten betraf. Meine Freunde haben immer Rücksicht auf meine Termine nehmen müssen; das wird in Zukunft anders sein. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich mehr Zeit für meine Familie und meine Freunde habe“, so Mutz weiter.

Bergische Panther haben die Suche nach einem Nachfolger bereits aufgenommen

Mit der frühzeitigen Entscheidung haben die Verantwortlichen des Drittligisten Zeit, einen Nachfolger für Marcel Mutz zu finden. Hans-Jürgen Middendorf und Jochen Lorenz sind bereits dabei, den Trainermarkt zu eruieren, erste Kontakte werden geknüpft.

Doch zuerst gilt es für die Hilgener, den Verbleib in der Liga klarzumachen, denn der ist, weil es in der Süd-West-Staffel sehr eng zugeht, noch nicht sicher. Bis dahin wird Marcel Mutz weiterhin alles für die Panther geben. Denn eines will Mutz sicher nicht: absteigen und dann aufhören.