Der 29 Jahre alte Athlet des TSV Bayer 04 scheiterte in der Qualifikation an 5,60 Metern – dabei war Blech mit großen Ambitionen in Paris gestartet.
Olympia„Könnte richtig abkotzen“ – Viel Frust bei Leverkusener Stabhochspringer Torben Blech
Reichlich frustriert und tief enttäuscht verließ Torben Blech das Olympia-Stadion von Paris. Der Leverkusener Stabhochspringer verpasste das große Ziel, die Qualifikation für das Finale zu überstehen – und das krachend. Die Einstiegshöhe von 5,40 Metern hatte der 29-Jährige noch im ersten Versuch genommen. Bei 5,60 Metern war dann aber Schluss. Dreimal scheiterte an dieser Höhe. Somit stand Platz 22 zu Buche.
„Ich bin super frustriert und könnte richtig abkotzen. Auf gut Deutsch: Drei Jahre reißt man sich den Arsch auf, um hier zu stehen, und dann sowas“, sagte Blech. Er sei einfach mit dem Einstichkasten nicht klargekommen. „Ich habe super weiche Stäbe gehabt und keine Tiefe bekommen. Normalerweise kann ich mit den Stäben keine Höhe springen, so weich sind die. Sehr viele von den anderen Jungs auf meiner Anlage hatten das gleiche Problem“, so Blech weiter.
Torben Blech mit zweiten misslungenen Olympischen Spielen
Schon seine erste Olympia-Teilnahme war ohne Erfolg zu Ende gegangen. 2021 in Tokio hatte sich der TSV-Athlet beim Einspringen verletzt. Damals sei er neben der Spur gewesen, erklärte Blech unlängst. Nun sollten seine Spiele kommen. Der gebürtige Siegener hatte gute Gründe, optimistisch die Reise nach Frankreich anzutreten. Ende Mai bei den True-Athletes Classics im heimischen Leverkusen hatte er seine Freiluft-Bestleistung auf 5,82 Meter gesteigert und die EM in Rom war mit Platz sechs ebenfalls erfolgreich gelaufen. Dass er bei den Deutschen Meisterschaften Ende Juni ohne gültigen Versuch geblieben war, konnte der 1,93 Meter große Athlet verschmerzen. Denn dort hatte er angesichts der widrigen äußeren Umstände und Verzögerungen keinen ernsthaften Versuch gestartet, um den Titelgewinn mitzumischen. Er wollte kein Verletzungsrisiko eingehen.
Der Traum von einem guten Ergebnis bei Olympia war im wichtiger. Dieser ist nun geplatzt. Allerdings bleibt ein Hintertürchen. Wenige Tage vor der Reise nach Paris hatte Blech erklärt, auch 2028 in Los Angeles dabei sein zu wollen. „Dann bin ich 33 Jahre alt. Im Stabhochsprung kann man bis Mitte 30 Weltklasseniveau abliefern“, so der Leverkusener.
Bo Kanda Lita Baehre und Oleg Zernikel stehen im Finale
Blechs Teamkollegen allerdings stießen in den olympischen Endkampf vor. Der EM-Dritte Oleg Zernikel und der ehemalige Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre überflogen die Latte jeweils bei einer Höhe 5,75 Metern. Zernikel übersprang in der Saison wie Blech bereits 5,82 Meter, ist aber sogar mit einer persönlichen Bestleistung von 5,87 Metern notiert. Zernikel und Lita Baehre (persönliche Bestleistung 5,90 Meter) messen sich am Montagabend (19 Uhr, ZDF und Eurosport) mit dem schwedischen Überflieger und Weltrekordler Armand Duplantis.
Besser als für Blech lief es für seine Bayer-Teamgefährtin Marike Steinacker in der Freitagabend-Session. Sie überstand die Diskuswurf-Qualifikation. Bereits im ersten Versuch landete die ein Kilogramm schwere Scheibe auf soliden 62,63 Metern. Es folgten zwei ungültige Versuche. Schließlich landete Steinacker auf Rang sieben ihrer Qualifikationsgruppe B. Weil in Gruppe A fünf Athletinnen weiter warfen, rutschte sie als Zwölfte und letzte Athletin ins Finale. Nach dem achten Platz bei den Spielen in Tokio peilt sie nun beim Finale am Montag (20.30 Uhr) eine Top-Acht-Platzierung an. Ein Ausrufezeichen setzte die Olympiasiegerin: Die US-Amerikanerin Valarie Allman erzielte 69,59 Meter und untermauerte als Beste der Qualifikation ihre Favoritenrolle.
Am Dienstag startet TSV-Speerwerfer Max Dehning in der Qualifikation. Am Donnerstag wird es für Siebenkämpferin Sophie Weißenberg ernst.