Die Diskuswerferin wird in Paris Vierte. Auch TSV-Bayer-04-Teamkollegin Lea Meyer glänzt.
Olympische SpieleLeverkusenerin Marike Steinacker feiert größten Erfolg ihrer Karriere
Auch wenn es nicht ganz zum Gewinn einer Medaille reichte, feierte Marike Steinacker bei den Olympischen Spielen in Paris doch den größten Erfolg ihrer Laufbahn: Die Diskuswerferin des TSV Bayer 04 belegte den vierten Platz. Bei den vorangegangenen Spielen in Tokio war Steinacker Achte geworden.
„Für eine Medaille hätte ich Bestleistung werfen müssen. Es gibt Tage, an denen schafft man so etwas, heute nicht. Aber ich bin trotzdem glücklich über den vierten Platz. Von Tokio, Platz acht, zu Paris, Platz vier, das ist schon in Ordnung“, erklärte die 32-Jährige.
Marike Steinacker muss nach den ersten drei Versuchen zittern
Die Deutsche Vizemeisterin hatte zunächst Probleme, in den Wettkampf zu finden. Mit 54,37 Metern war der Einstieg alles andere als optimal. Es folgten 61,37 Meter, ein ungültiger dritter Versuch und damit Momente des Zitterns, ehe der Endkampfeinzug als Achtplatzierte sicher war.
Nun folgte zunächst ein ungültiger vierter Versuch. Erst dann zeigte die Leverkusenerin, was in ihr steckt. Sie schleuderte die Scheibe auf gute 65,37 Meter. Mit dieser Weite rückte sie auf den vierten Platz vor. Im letzten Versuch folgte keine weitere Verbesserung, den vierten Rang behielt Steinacker aber bis zum Ende. „Es war verdammt schwierig. Es fing an wie in der Qualifikation, da lief es auch gar nicht. Ich hatte zu kämpfen mit der richtigen Eingangsgeschwindigkeit. Das lag daran, dass ich viel wollte und nicht genügend Lockerheit beibehalten habe“, meinte sie. Dann jedoch habe sie gewusst, dass sie nochmal Vollgas geben müsse.
US-Amerikanerin Valarie Allman holt Gold
„Bei deutschen Wettkämpfen, wo es nicht so drauf ankommt, habe ich mehrfach performt. Aber alles zu geben und zu performen, wenn es drauf ankommt, das ist eine Sache für sich, das schafft nicht jeder. Ich habe es hier doch noch hinbekommen, daher bin ich sehr glücklich mit dem Verlauf“, sagte Steinacker nach dem größten Erfolg ihrer Karriere.
Gold holte die Favoritin und Tokio-Siegerin Valarie Allman (USA) mit 69,50 Meter. Zweite wurde Ex-Weltmeisterin Bin Feng aus China mit 67,51 Metern vor der weitengleichen Kroatin Sandra Elkasevic.
Lea Meyer läuft über die 3000 Meter Hindernis persönliche Bestzeit
Einen großen Tag erlebte mit Lea Meyer noch eine weitere Leverkusener Athletin in Paris. In einem hochklassigen Wettkampf über 3000 Meter Hindernis wurde sie mit persönlicher Bestzeit Zehnte. Die 26-Jährige war bereits im Vorlauf mit 9:14,85 Minuten so schnell wie nie zuvor gelaufen. In einem Rennen auf Weltklasseniveau ließ Meyer dann eine weitere Steigerung folgen.
Damit konnte sie den Topläuferinnen zwar nicht Paroli bieten, aber sie bestritt einen konstant guten Lauf und lieferte sich schließlich auf der Schlussrunde mit der Spanierin Irene Sanchez-Escribano ein Duell um den Top-Ten-Platz, das die Leverkusenerin für sich entscheiden konnte. Ihre Bestzeit steigerte sie um mehr als fünf Sekunden auf 9:09,59 Minuten.
Lea Meyer lässt Gesa Kraus klar hinter sich
„Es hat super viel Spaß gemacht, auch wenn es hintenraus echt hart wurde. Aber das darf auch so sein in einem olympischen Finale“, sagte Meyer. Sie habe das Rennen genossen. „Innerlich hatte ich bis zum Schluss ein Lächeln auf den Lippen. Ich habe das aufgesogen und mich tragen lassen.“ Das Ergebnis sei eine riesige Bestätigung für den Weg, den sie gewählt habe. „Es ist noch einiges mehr möglich, vielleicht sind dieses Jahr noch ein paar Sekunden drin. Den deutschen Rekord habe ich auf jeden Fall ins Auge gefasst°, kündigte die TSV-Läuferin an.
Der besagte deutsche Rekord wurde 2019 von Gesa Felicitas Krause aufgestellt und liegt bei 9:03,30 Minuten. Krause war im olympischen Finale ebenfalls am Start. Mit 9:26,96 Minuten erreichte sie das Ziel als 14. deutlich hinter Meyer. Es gewann mit olympischem Rekord Winfred Mutile Yavi (Bahrain, 8:52,76 Min.) vor Titelverteidigerin Peruth Chemutai (Uganda, 8:53,34 min) und der Kenianerin Faith Cherotich (8:55,15 min).