„Wir würden uns freuen“DFB-Führung will Frieden mit Özil schließen
Frankfurt/Main – Friedliche Töne rund um die deutsche Nationalmannschaft: DFB-Direktor Oliver Bierhoff hofft auf eine Annäherung mit Ex-Weltmeister Mesut Özil.
„Wir waren informiert, dass unser Präsident Kontakt zu Mesut aufgenommen hat. Wenn ein Treffen daraus entsteht und sich alle an einen Tisch setzen, würden wir uns freuen. Ich hatte auch schon mit Mesut zu seinem Geburtstag über WhatsApp Kontakt und er hat sehr nett geantwortet“, sagte Bierhoff der „Bild“-Zeitung (Mittwoch-Ausgabe).
Özil war nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und hatte Rassismusvorwürfe erhoben. Vor dem Turnier hatte er sich mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan fotografieren lassen und damit großen Wirbel ausgelöst.
Am Montag hatte der Mittelfeldstar des FC Arsenal, der im Winter womöglich zu Fenerbahce Istanbul wechselt, auf Twitter berichtet, dass er einen „netten, persönlichen Brief“ von DFB-Präsident Fritz Keller erhalten habe. Er habe es auch nicht bedauert, für die Nationalmannschaft gespielt zu haben und erinnerte an die tollen Erinnerungen vom WM-Titelgewinn 2014.
Kroos und Mertesacker springen Bundestrainer Löw zur Seite
Die Weltmeister Toni Kroos und Per Mertesacker haben derweil Bundestrainer Joachim Löw gegen die Kritik in den vergangenen Wochen verteidigt. „Nach einer gewonnenen Weltmeisterschaft hast du die schwierigsten Jahre. Spanien hat das mitgemacht, alle großen Nationen, die eine Weltmeisterschaft gewonnen haben, werden das mitmachen“, sagte Mertesacker in dem Podcast „Einfach mal Luppen“ seines langjährigen Nationalmannschafts-Kollegen Kroos. „Ich finde bei Jogi Löw spannend: Was hat er uns über Jahre gegeben und welche Perspektive haben wir im Sommer? Ich kriege eine Gänsehaut, wie er uns damals geformt hat.“
Der 36 Jahre alte Mertesacker und der 31 Jahre alte Kroos wurden 2014 gemeinsam mit Löw in Brasilien Weltmeister. Während Mertesacker nach dem Ende seiner aktiven Karriere mittlerweile als Nachwuchs-Chef des FC Arsenal und TV-Experte des ZDF arbeitet, ist Kroos noch immer aktiver Nationalspieler. Der Profi von Real Madrid stört sich bei der Kritik an Löw nach der jüngsten 0:6-Niederlage gegen Spanien auch an der Rolle ehemaliger Kollegen in den Medien.
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„Ein Experte ist für mich jemand, der sagt: Ich kann dir diese Situation erklären und dir zeigen, wer hier was falsch gemacht hat“, so Kroos. „Aber es ist nicht seine Aufgabe, zu sagen: Der kann jetzt da nicht mehr Trainer sein und der muss raus. Die wissen ja gar nichts Internes.“ (mbr/dpa)