AboAbonnieren

„Nicht schlau vom Turnier“Fußball-Fan Zverev kritisiert umstrittene Entscheidung in Halle

Lesezeit 2 Minuten
Alexander Zverev trägt nach dem Match ein Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das 2:0 gegen Ungarn konnte der Tennis-Profi nicht selbst verfolgen.

Alexander Zverev trägt nach dem Match ein Trikot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Das 2:0 gegen Ungarn konnte der Tennis-Profi nicht selbst verfolgen.

Alexander Zverev ist großer Fußball-Fan. Doch das deutsche EM-Spiel gegen Ungarn konnte er nicht bis zum Ende verfolgen.

Tennis-Profi Alexander Zverev hat am Mittwoch in Halle seinen zweiten Turnier-Sieg eingefahren. Der 27-Jährige setzte sich in der OWL Arena bei den Terra Wortmann Open im Achtelfinale gegen den Italiener Lorenzo Sonego mit 6:4, 7:6 (7:5) durch. Nun wartet am Freitag der Franzose Arthur Fils, der Dominik Koepfer bezwang.

Doch der Erfolg in Halle hatte für den Fußball-Fan Zverev seinen Preis. Denn die Organisatoren des Turniers setzten Zverevs Partie exakt auf die Anstoßzeit der deutschen Nationalmannschaft, die parallel in ihrem zweiten EM-Auftritt gegen Ungarn gefordert war.

Alexander Zverev: „Wenn ich nicht spielen würde, würde ich mir auch kein Tennis-Match anschauen, sondern würde Fußball gucken“

Bereits vor dem Spiel hatte es um diese unglückliche Ansetzung Diskussionen gegeben. Auch Zverev selbst kommentierte die Turnierplanung. „Das war definitiv nicht mein Wunsch“, hatte Zverev nach seinem Erstrunden-Sieg gegen den Kölner Oscar Otte gesagt.

„Ich glaube, es war um ehrlich zu sein nicht schlau vom Turnier“, so der Weltranglisten-Vierte. „Wenn ich nicht spielen würde, würde ich mir auch kein Tennis-Match anschauen, sondern würde Fußball gucken.“

Die Veranstalter hatten die Ansetzung unter anderem damit begründet, dass sie Zverev genug Zeit zur Erholung geben wollten. Der deutsche Tennis-Star nahm es nach seinem Sieg aber locker und streifte sich passend zum Auftritt der DFB-Elf das pinke Auswärtstrikot über.

Dennoch erscheint der Vorgang kurios: Die Organisatoren warben noch damit, dass ab 18 Uhr hinter der Arena ein Public Viewing zu Deutschland gegen Ungarn stattfinden würde. Genau zu dem Zeitpunkt, wenn in Zverev das Zugpferd der Veranstaltung auf den Court tritt.

Gut 1000 Besucher sahen lieber die DFB-Elf beim Public Viewing

Da sich andere Begegnungen zuvor länger hingezogen hatten, begann Zverevs Partie gegen Sonego erst um kurz nach 19 Uhr. Die erste Halbzeit des deutschen Spiels konnte er so noch im Fernsehen verfolgen. Gut 1000 Besucher blieben aber trotz des Zverev-Spiels beim Public Viewing im Schatten der OWL Arena.

Als Ilkay Gündogan das 2:0 erzielte, war der Jubel der deutschen Fans auch auf dem Centre Court zu hören. Zverev schmunzelte und wusste, im fernen Stuttgart lief alles nach Plan. (oke/dpa)