Bei stürmischer See im Südpolarmeer gab es auf der Malizia-Seaexplorer eine Schrecksekunde.
Schwere KopfverletzungCrewmitglied stürzt vor Kap Hoorn – Boris Herrmann besorgt
Heftiger Unfall auf der Königsetappe beim Ocean Race: Boris Herrmanns Crewmitglied Rosalin Kuiper hat sich bei aggressivem Wetter eine schwere Kopfverletzung an Bord von „Malizia-Seaexplorer“ zugezogen.
Die Co-Skipperin aus den Niederlanden ist bei stürmischer See kurz vor Kap Hoorn von einer großen Welle im Schlaf aus ihrer Koje geschleudert worden. Dabei erlitt sie eine Gehirnerschütterung und eine Schnittwunde über der Augenbraue.
Ocean Race: Boris Herrmann nimmt nach Unfall Kontakt zu Rennarzt auf
Während zwei weitere Crewmitglieder Kuipers Wunde versorgten, nahm Herrmann nach dem Zwischenfall am Sonntag (26. März) Kontakt mit dem Rennarzt des Ocean Race auf, um die beste Behandlungsmethode zu klären. Die verletzte Niederländerin soll sich möglichst ausruhen, soweit das im Südpolarmeer überhaupt möglich ist, und weiterhin regelmäßig gecheckt werden.
Über diverse Instagram-Kanäle hat das Team inzwischen weitere Informationen über Rosalins Gesundheitszustand bekannt gegeben. Der 26-Jährigen gehe es den Umständen entsprechend gut.
In einem Youtube-Video berichtet sie von ihrem schmerzhaften Zwischenfall. Boris Herrmann, der bei der „Vendée Globe“ von zwei Jahren Platz fünf belegte, gibt dabei ganz offen zu, dass er sich große Sorgen um sein weibliches Crewmitglied gemacht habe.
Rosalin Kuiper berichtet von schweren Unfall beim Ocean Race
„Ich sehe jetzt aus wie Pirat Rosalin. Die Schläge (im Boot) sind zwar ziemlich hart und hallen in meinem Kopf, aber ich denke, ich werde wieder gesund“, nimmt es Kuiper mit Humor, und fügt hinzu: „Ich schlafe viel und die Jungs kümmern sich sehr gut um mich.“
Team Malizia: Co-Skipperin Rosalin Kuiper erleidet Gehirnerschütterung bei Sturz vor Kap Hoorn auf Ocean Race
Bereits kurz nach dem Start der 3. Etappe mussten der 41 Jahre alte Skipper aus Hamburg und seine Crew einen schweren Rückschlag hinnehmen. Nachdem erst eines der Vorsegel verloren gegangen war, wurde kurze Zeit später noch ein massiver Riss im fast 30 Meter hohen Mast festgestellt.
Die Reparatur kostete anschließend nicht nur viel Kraft und Mut, sondern auch viel Zeit. Die Malizia-Seaexplorer fiel ans Ende des Feldes zurück, konnte aber anschließend eine bravouröse Aufholjagd starten.
Team Malizia und Boris Herrmann kämpfen um den Etappensieg mit
Die Malizia-Crew nähert sich in Führung liegend Kap Hoorn und hatte am Montagmorgen (27. März) auf der Königsetappe der Regatta noch eine Distanz von rund 2000 Seemeilen bis zum Zielhafen Itajai/Brasilien vor sich. Da „Team Holcim - PRB“ aus der Schweiz ist dem Hamburger aber auf den Fersen.
Ein Mitstreiter hatte es aber noch schwerer erwischt. Das französisch-deutsche Segel-Team Guyot musste kurz nach dem Start der dritten Etappe aufgeben, nachdem ein Wassereinbruch festgestellt wurde. Die Crew um den deutschen Co-Skipper Robert Stanjek konnte den Schaden in der Rumpfstruktur nicht auf See reparieren und kehrte nach Kapstadt um. (mbr/sid)