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„Schäme mich“Olympiasiegerin soll Pferd 24 Mal in einer Minute mit der Peitsche geschlagen haben

Lesezeit 3 Minuten
Die Britin Charlotte Dujardin ist suspendiert worden.

Die Britin Charlotte Dujardin ist suspendiert worden. (Archivbild)

Die Reiterszene ist von Vorwürfen gegen die dreimalige Olympiasiegerin Charlotte Dujardin geschockt. Ein nun veröffentlichtes Video führt zu ihrer Sperre.

24 Schläge innerhalb einer Minute: Auf dem Video, das die dreimalige Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin während einer Trainingsstunde zeigen soll, sei laut Medienberichten zu sehen, wie die dreimalige Olympiasiegerin Charlotte Dujardin ein Pferd mutmaßlich quäle.

Das kurz vor ihrer geplanten Teilnahme an den Spielen in Paris geleakte Video hat Folgen. Die 39-Jährige wird demnach überraschend nicht an den Wettkämpfen teilnehmen. Der Weltverband FEI teilte mit, dass Dujardin vorläufig suspendiert worden sei.

Olympiasiegerin wird Video zum Verhängnis: Dujardin wird Tierquälerei vorgeworfen

Die Athletin habe bis zum Abschluss von Untersuchungen wegen eines Videos selbst darum gebeten. Sie habe beschlossen, sich vorläufig aus allen Wettkämpfen zurückzuziehen – einschließlich der Olympischen Spiele in Paris, schrieb Dujardin in den sozialen Netzwerken. „Was passiert ist, war überhaupt nicht meine Art und spiegelt nicht wider, wie ich meine Pferde trainiere oder meine Schüler unterrichte, aber es gibt keine Entschuldigung“, hieß es in der Stellungnahme. „Ich schäme mich zutiefst und hätte in dem Moment ein besseres Beispiel abgeben sollen.“

Die Reiterin von Charlotte Dujardin aus Großbritannien wird nicht an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen.

Die Reiterin von Charlotte Dujardin aus Großbritannien wird nicht an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen.

„Ich entschuldige mich aufrichtig für mein Verhalten“, hieß es in ihrem Statement weiter. Sie sei verzweifelt, dass sie alle enttäuscht habe, einschließlich ihres britischen Teams, Fans und Sponsoren. Sie werde vollständig mit der FEI und den britischen Verbänden kooperieren und sich nicht weiter äußern, bis das Verfahren abgeschlossen sei. Dujardin beschrieb nicht, was auf dem mehrere Jahre alten Video zu sehen ist.

Charlotte Dujardin entschuldigt sich für Fehlverhalten

Das allerdings übernimmt der Anwalt der Mandantin, die offenbar bei der FEI Beschwerde wegen des Verhaltens der Dressur-Olympiasiegerin eingereicht hatte. „Charlotte Dujardin befand sich in der Mitte der Arena. Sie sagte zu der Schülerin: ‚Dein Pferd muss die Beine im Galopp mehr anheben.‘ Sie nahm die lange Peitsche und schlug das Pferd mehr als 24 Mal in einer Minute. Es war wie ein Elefant im Zirkus“, zitiert die „Bild“-Zeitung den holländischen Anwalt Stephan Wensing.

Seine Mandantin, die namentlich nicht genannt wird, habe das Verhalten aufgrund der Position Dujardins zunächst nicht hinterfragt, sich nun aber verpflichtet gefühlt, den Vorfall zu melden.

Schwere Vorwürfe gegen Olympiasiegerin: „Fehlverhalten im Tierschutz“

Nach Angaben des britischen Verbandes BEF wird im Fall Dujardin „Fehlverhalten im Tierschutz“ untersucht. „Die erhobenen Vorwürfe sind schwerwiegend und die Konsequenzen weitreichend“, hieß es weiter.

Die Sperre der britischen Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin wegen eines tierschutz-relevanten Trainings-Videos überrascht das deutsche Olympia-Team. „Wir haben das zunächst aus den Medien erfahren, kennen das Video nicht“, sagte Delegationsleiter Dennis Peiler der Deutschen Presse-Agentur. „Aber solche Nachrichten sind immer schlecht für den Sport.“ Fälle von Tierquälerei in den USA und in Dänemark beschäftigen die Dressurszene seit einigen Monaten. (pst mit dpa)