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Galopprennen in KölnPreis des Winterfavoriten: Fünf junge Pferde messen sich in Weidenpesch

Lesezeit 3 Minuten
Fünf Pferde, auf denen Jockeys sitzen, im Rennen auf der Kölner Galopprennbahn

Pferderennen auf der Kölner Galopprennbahn in Weidenpesch

Am Sonntag wird in Weidenpesch ermittelt, welcher erst zweijährige Galopper das Zeug haben könnte, Derbysieger 2025 zu werden.

Der Preis des Winterfavoriten, der am Sonntag auf der Kölner Galopprennbahn stattfindet, ist eines der traditionsreichsten deutschen Rennen. Es gibt ihn seit 1899, und seit 1947 ist das Rennen über 1600 Meter – diesmal dotiert mit 155.000 Euro – mit kurzen Unterbrechungen in Weidenpesch beheimatet. Ziel des Wettbewerbs ist es, herauszufinden, welches der zweijährigen Galopppferde das vielversprechendste ist und möglicherweise der deutsche Derbyfavorit im Juli des folgenden Jahres sein könnte.

Der Preis des Winterfavoriten ist mit 155.000 Euro dotiert

Es kommt allerdings selten vor, dass ein Pferd das Double schafft. Im 21. Jahrhundert waren es nur zwei: Der letzte Winterfavorit, der auch das Deutsche Derby gewann, war Fantastic Moon 2022/23, zuvor schaffte es Isfahan 2015/16. Davor muss man weit zurückgehen, zu Lavirvo 1995/96 und Lando 1992/93. Der letztjährige Winterfavorit war Geography, der von Peter Schiergen in Köln trainiert wurde. Im Derby, das über 2400 Meter geht, trat er jedoch gar nicht an, da sich herausstellte, dass das Pferd besser für kürzere Distanzen geeignet ist. „Das wurde schon im letzten Jahr klar“, sagt Schiergen. Geography gewann in diesem Jahr bei sechs Starts ein Rennen, den Henkel-Preis über 1600 Meter in Düsseldorf.

Umstritten ist die Frage, ob Pferde in diesem jungen Alter überhaupt schon Rennen laufen sollten. Tierschützer sagen nein und verweisen darauf, dass die Pferde körperlich und mental verschlissen würden. Trainer entgegnen, dass nur Zweijährige, die sich weit genug entwickelt hätten und es körperlich verkraften könnten, auf die Bahn geschickt würden. So hat Schiergen nach eigener Auskunft 35 Zweijährige, von denen 15 zweijährig im Einsatz sind.

Fünf Pferde gehen am Sonntag auf der Kölner Galopprennbahn an den Start

Am Sonntag (Start: 15 Uhr) gehen im Preis des Winterfavoriten fünf Pferde an den Start, im vergangenen Jahr waren es sieben. Zwei der Galopper werden in Köln trainiert. Schiergen schickt den Hengst Lifetimes ins Rennen, geritten von seinem Stalljockey Bauyrzhan Murzabayev, mit dem er Mitte September in Dortmund schon einmal gewonnen hat. „Das sah nach mehr aus“, meint Schiergen.

Aus dem Stall des Kölner Trainers Andreas Suborics startet Name Lord mit Jockey Alexander Pietsch, der in diesem Jahr dreimal gelaufen ist, zuletzt Mitte September in Hannover. Ende Juni siegte das Pferd in einem Rennen über 1400 Meter in Hamburg.

Glaubt man den Wettmärkten, könnte es zu einem Favoritenduell zwischen Schiergens Lifetimes und Think Giant kommen, einem Pferd des Präsidenten des Kölner Renn-Vereins, Eckhard Sauren. Think Giant wird in Frankreich von Christophe Ferland trainiert und in Köln von Saurens Privatjockey Thore Hammer-Hansen geritten. Der letzte Start von Think Giant war am 26. September in Chantilly, wo er unter Stéphane Pasquier im Prix des Terriers du Houx siegte.

Die weiteren Pferde im Preis des Winterfavoriten sind Markus Klugs Kölsch mit Michael Cadeddu und Serienadler, trainiert von Marcel Weiß, mit René Piechulek im Sattel. Piechulek könnte als erster Jockey einen Winterfavoriten-Hattrick schaffen, nachdem er 2022 mit Fantastic Moon und 2023 mit Geography erfolgreich war.