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Kommentar

Kommentar zum SC Magdeburg
Der Triumph ist das Verdienst einer perfekten Mannschaftsleistung

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Lesezeit 2 Minuten
Jubel, Freude, Ausgelassenheit: Das Team des SC Magdeburg nach der Schlusssirene in Köln.

Jubel, Freude, Ausgelassenheit: Das Team des SC Magdeburg nach der Schlusssirene in Köln.

Der SC Magdeburg hat in Köln die Champions League gewonnen – weil er sich als außergewöhnliche Einheit präsentierte.

Zu den Absurditäten des Erfolgswegs des SC Magdeburg gehört eine Abzweigung, auf die der Klub gerne verzichtet hätte. Sie führte Mitte April nach Köln, zum Final Four, damals ging es um den nationalen Pokal. Magdeburg erreichte das Endspiel – und verlor es nach Siebenmeterwerfen gegen die Rhein-Neckar Löwen.

Am vergangenen Wochenende waren die Magdeburger wieder zu Gast in Köln, erneut bei einem Final Four, diesmal aber ging es um die Champions League, wobei das Team seinen Pokalkummer auf die bestmögliche Art vertrieb – Sieg gegen Barcelona im Halbfinale, Triumph gegen Kielce im Endspiel. Nach der genutzten zweiten Chance war die Stimmung auf der Heimfahrt, defensiv formuliert, deutlich gelöster als im April.

Magdeburg ist eine Mannschaft im wahrsten Wortsinn, das vor allem war in Köln am Wochenende zu bestaunen. Im Laufe der Saison musste das Team verletzungsbedingt auf einen Welt- und einen Europameister verzichten und im Finale eigentlich auch auf den Isländer Gisli Kristjansson. Denn der hatte sich am Samstag im Halbfinale die Schulter seines rechten Wurfarmes ausgekugelt. Das Gelenk wurde eingerenkt und Kristjansson, der eigentlich ins Krankenhaus gehört hätte, machte am Sonntag was genau?

Der Isländer Gisli Kristjansson, Top-Spieler des SC Magdeburg, präsentiert in Köln eine Trophäe.

Ausgezeichnet: Gisli Kristjansson.

Ja, er spielte und erzielte sechs Tore, zwei davon in der Verlängerung, in der er auch noch einen Siebenmeter herausholte. Natürlich ging es dem zum wertvollsten Akteur der Saison gekürten Spieler auch um den persönlichen Erfolg, vor allem aber um den des Teams. Schmerzmittel, die nicht auf der Dopingliste stehen, machten es möglich, das ist der bedenkliche Teil dieser Geschichte.

Kristjansson wird, so viel ist gewiss, lange ausfallen bis tief in die kommende Saison hinein. Doch klar ist auch, dass die Magdeburger Story mit dem Spezialfall Kristjansson eine ist, über die noch lange gesprochen werden wird. Gisli Kristjansson hat für sich entschieden: „Das war es alles wert.“