Lebende Vereins-LegendeSergio Ramos verlässt nach 16 Jahren Real Madrid
Madrid – Die Ära von Sergio Ramos beim spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid ist beendet. Die Königlichen gaben am Mittwochabend den Abschied des 35-Jährigen nach 16 Jahren bekannt. Der frühere Welt- und Europameister wird demnach am Donnerstag zunächst von Real-Präsident Florentino Perez geehrt. Anschließend ist eine Pressekonferenz des Abwehrspielers, über dessen Zukunftspläne noch Unklarheit herrscht, geplant.
Der Abgang der Real-Ikone ist der zweite große Schnitt beim Nobelklub nach der enttäuschenden Saison ohne Titelgewinn. Bereits Ende vergangenen Monats hatte der frühere Erfolgstrainer Zinedine Zidane wegen fehlenden Vertrauens seinen Posten beim Verein von Ex-Weltmeister Toni Kroos geräumt.
Viel Vertrauen hatte der allmächtige Klubboss Perez offenbar auch in Ramos nicht mehr. Der Routinier war zunehmend verletzungsanfällig und damit ein Problem geworden. Der Wunsch des 180-maligen Nationalspielers, der wegen eines Sehnenrisses nicht zu Spaniens Kader bei der laufenden EM-Endrunde gehört, nach einer Verlängerung seines am Monatsende auslaufenden Vertrags um gleich zwei Jahre schien allerdings nicht nur Perez trotz aller Verdienste des Abwehrspielers überzogen. Auch Zidanes Nachfolger Carlo Ancelotti wollte anscheinend nicht mehr auf Ramos bauen.
Ramos ist lebende Vereins-Legende
Gleichwohl kann Ramos als eine lebende Vereins-Legende angesehen werden. Seit seinem Wechsel als Teenager vom FC Sevilla zum Hauptstadt-Klub 2005 gewann Ramos mit dem „weißen Ballett“ viermal die Champions League, fünfmal die spanische Meisterschaft und zweimal den nationalen Pokal.Spätestens durch seinen Sehnenriss Anfang Mai hatte Ramos in Madrid einen zunehmend schweren Stand. Für den Defensivstrategen setzte sich durch die Verletzung eine schwarze Serie in der laufenden Saison fort. Denn Ramos hatte erst kurz zuvor sein Comeback im Real-Trikot nach einer mehrwöchigen Zwangspause wegen einer Wadenverletzung und zwischenzeitlichen Corona-Infektion gegeben.
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Bereits seit der zweiten Januar-Hälfte war der Abwehr-Haudegen infolge eines Meniskusrisses und einer anschließenden Operation bis Anfang März ausgefallen. Seine erste Zwangspause von mehreren Wochen im laufenden Spieljahr hatte Ramos im Herbst wegen eines Muskelfaserrisses einlegen müssen. Insgesamt absolvierte der Routinier in der ausklingenden Saison nur 15 Punkt- und fünf Champions-League-Spiele. (sid)