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Dritte LigaEl-Mala-Brüder als große Profiteure von Viktoria Kölns Umbruch?

Lesezeit 3 Minuten
Viktoria Kölns Nachwuchsstürmer Said (links) und Malek El Mala

Viktoria Kölns Nachwuchsstürmer Said (links) und Malek El Mala

Die beiden Nachwuchsnationalspieler werden beim Höhenberger Drittligisten in der neuen Saison wohl wichtigere Rollen einnehmen.

Der Neuaufbau von Viktoria Kölns Offensive befindet sich im vollen Gange. Gleich fünf Angreifer haben den Drittligisten nach der abgelaufenen Saison verlassen: Luca Marseiler (Darmstadt), David Philipp (1860 München), Seok-ju Hong (Schalke II), André Becker (vereinslos) und Tobias Anselm (Rückkehr nach Leihe zu LASK). Demgegenüber steht erst ein externer Zugang für die Offensive, vom Drittliga-Rivalen Lübeck kommt Robin Velasco. Der nur 1,69 Meter große Techniker ist als Impulsgeber für die Außenbahnen vorgesehen. Auf Coach Olaf Janßen und Sportchef Stephan Küsters wartet noch ein großes Stück Arbeit, um bis zum Trainingsauftakt am 17. Juni zumindest einige der Lücken zu schließen.

Said und Malek El Mala debütieren für deutsche Nachwuchsnationalmannschaften

Die Abschiede diverser etablierter Profis sind für den FC Viktoria und sein großes Saisonziel, der Klassenerhalt, natürlich ein Risiko – für die vielen Höhenberger Talente bietet der Umbruch jedoch eine Chance. So auch für die El-Mala-Brüder, immerhin seit kurzem deutsche Nachwuchsnationalspieler. Said (17) und Malek (19) hatten in Freundschaftsspielen gegen Dänemark ihr jeweiliges Debüt im DFB-Dress gefeiert. Said wurde beim 1:1 der U18 von Coach Hanno Balitsch in der 60. Minute eingewechselt, Malek beim 1:5 der U19 von Trainer Christian Wörns zur Halbzeit. „Wir haben ein sehr gutes Feedback bekommen. Die beiden haben bei der Nationalmannschaft weitergemacht, wo sie bei uns aufgehört haben“, sagte Viktorias Sportlicher Leiter Küsters. Der Drittligist hatte die talentierten Brüder unlängst mit Profiverträgen bis 2025 (Malek) und 2026 (Said) ausgestattet.

„Said hat in der letzten Saison schon bewiesen, dass er das Zeug hat. Er hat gute Leistungen gebracht bei den Profis. Wir haben auf jeden Fall die Fantasie, dass er sich durchsetzen kann“, lobte Küsters den 17-Jährigen, der in der abgelaufenen Saison auf zehn Drittliga-Einsätze (1 Tor) kam. Für seinen älteren Bruder, der erst zehn Minuten Profi-Luft schnuppern durfte, sei der Schritt größer, „aber auch da bin ich optimistisch“, so Küsters.

Marian Wilhelm als großer Fürsprecher der Jugend

In Viktorias Trainerteam erhalten die Brüder und alle anderen Nachwuchskräfte zur neuen Saison einen großen Fürsprecher. Marian Wilhelm, bislang mit großem Erfolg im Juniorenbereich des rechtsrheinischen Vereins tätig, wurde zum Co-Trainer von Olaf Janßen befördert. Der 35-Jährige kennt auch die El-Mala-Brüder gut. „Wir sind sehr froh, dass sich die beiden durch ihre Entwicklung in der vergangenen Saison in den Fokus gespielt haben. Beide haben ihre Kurzeinsätze genossen und auch gut nutzen können. Es ist natürlich immer etwas Besonderes das erste Länderspiel zu bestreiten. Sie haben hart dafür gearbeitet“, sagte Wilhelm. „Wir als Verein sind maximal stolz, denn es ist bei weitem nicht selbstverständlich, dass Jungs aus unserem Nachwuchs für den DFB spielen.“

Für die kommende Drittliga-Spielzeit will Viktorias Co-Trainer keinen zu großen Druck aufbauen: „In der nächsten Saison geht es für beide vor allem darum, sich im Herrenbereich zu etablieren, das ist noch einmal etwas ganz anderes als in der Jugend. Gerade physisch und auch taktisch ist die Dritte Liga ein anderes Pflaster als die U-19-Bundesliga. Wichtig ist, weiter hart an den Stärken und individuellen Potenzialen zu arbeiten und sich trotzdem die nötige Zeit zu geben, um sich anzupassen.“