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Nach 2:4 gegen Dynamo DresdenViktoria Köln befindet sich im Abwärtstrend

Lesezeit 4 Minuten
MielitzDynamo

Keeper Sebastian Mielitz (M.) und seine Kollegen in der Abwehr haben die meisten Gegentore der Liga kassiert.

Köln – Pavel Dotchev musste sich nach der unglücklichen 2:4 (1:0)-Niederlage in der Dritten Liga gegen Dynamo Dresden förmlich auf die Zunge beißen: „Zu den Entscheidungen des Schiedsrichters sage ich besser nichts“, raunte der Trainer des FC Viktoria Köln nach einem intensiven Spiel.

Tatsächlich hatte der Unparteiische Sven Waschitzki (Essen) am Samstag nicht seinen besten Tag erwischt und gleich beide Teams mit teilweise fragwürdigen Urteilen bedacht. Dotchev hatte großes Mitleid mit seiner Mannschaft, die gegen die Sachsen auf den mit dem Coronavirus infizierten Marcel Risse verzichten musste: „Sie hat es nicht verdient, dieses Spiel zu verlieren.“ In eine ähnliche Tonart wie der Höhenberger Coach verfiel am späten Nachmittag Marcus Steegmann, der Sportliche Leiter: „Der Schiedsrichter hat sicher Einfluss auf das Spiel genommen“, sagte der 39-Jährige über den Auftritt des Referees.

Die fünfte Heimniederlage

Dabei hätte dieser herrlich sonnige Tag derlei Hektik gar nicht verdient gehabt. Wobei die Viktoria nach der fünften Niederlage daheim und gerade einmal einem Sieg aus den vergangenen acht Partien aus dem letzten Loch pfeift und die kurze Weihnachtspause vermutlich ebenso herbeisehnt wie der Durstige eine Oase in der Wüste. Der Trend weist deutlich nach unten – trotz einer guten Leistung gegen den Tabellenführer und trotz kurioser Beschlüsse des Unparteiischen an diesem letzten Spieltag im Jahr 2020.

HolzweilerK

Kevin Holzweiler war gegen Dresden einer der besseren Kölner Spieler.

Denn nicht nur an Konstanz mangelt es dem vor der Saison personell arg aufgebesserten Ensemble, sondern in erster Linie an Stabilität im Defensiv-Verhalten: Gemeinsam mit Waldhof Mannheim haben die Rechtsrheinischen die meisten Gegentore der Liga kassiert (29), und auch in der Offensive läuft es nicht mehr so rund wie gewohnt, was auch daran liegt, dass Kapitän Mike Wunderlich und der Goalgetter der abgelaufenen Spielzeit, Albert Bunjaku, der Mannschaft zuletzt fehlten.

Dotchev muss viel improvisieren

Zwar ist Dotchev seit Saisonbeginn dazu gezwungen, seinen Abwehr-Verbund aufgrund von Verletzungen, Sperren oder Infektionen immer wieder umzubauen; andererseits ließ sich der vor dieser Spielzeit von einigen zum Geheimfavoriten auserkorene FC Viktoria von seinen Gegnern aber viel zu häufig aus den Angeln heben – so auch am Samstag gegen Dresden.

Dabei hatten die Gastgeber formidabel in die Begegnung gefunden und waren durch einen von Lucas Cueto verwandelten Handelfmeter früh in Führung gegangen (3.). Auch anschließend bestachen die Höhenberger mit viel Kampf, Laufarbeit und spielerischer Finesse: René Klingenburg etwa brillierte im offensiven Mittelfeld, der quirlige Kevin Holzweiler spielte seine Gegner beinahe schwindelig, der zweite Kölner Treffer lag förmlich in der Luft.

Wunderlich ist wütend

Dann brach die Zeit an, ab der Sven Waschitzki den Nachmittag bestimmen sollte. Vor dem 1:1 von Christoph Daferner (59.) übersah der Unparteiische ein Doppel-Foulspiel an Moritz Fritz und Fabian Holthaus; Sportvorstand Franz Wunderlich ärgerte sich derart vehement, dass er später noch Gelb-Rot sah und auf die Tribüne musste (76.). Auch der Ausgleich hinderte den FC Viktoria nicht daran, weiter munter zu stürmen. Cueto traf aus der Distanz zum 2:1 (65.), Dynamos Torjäger Philipp Hosiner gelang per Handelfmeter jedoch abermals der Ausgleich (72.).

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Dresden half am Ende auch das Matchglück des Spitzenreiters und der eingewechselte Pascal Sohm, der mit seinen Toren (78./89.) die Entscheidung herbeiführte.

In der Nachspielzeit ließ sich Kölns Mittelfeldspieler Jeremias Lorch noch zu einer Verbal-Entgleisung gegen den Schiedsrichter hinreißen – er wird seinem Team im ersten Spiel des neuen Jahres beim 1.FC Kaiserslautern (9. Januar) nun fehlen. Bis zum 27. Dezember haben Viktorias Fußballer Urlaub, ganz im Gegensatz zu den Verantwortlichen, die wohl die ein oder andere Veränderung am Kader vornehmen werden.

FC Viktoria: Mielitz - Koronkiewicz, Lanius, Holthaus, Stellwagen - Fritz (84. Dej), Lorch - Holzweiler, Klingenburg (73. Thiele), Cueto - Seaton. – Tore: 1:0 Cueto (3./Handelfmeter), 1:1 Daferner (59.), 2:1 Cueto (65.), 2:2 Hosiner (72./Handelfmeter), 2:3 Sohm (78.), 2:4 Sohm (89.). –Besonderes Vorkommnis: Rot gegen Viktorias Jeremias Lorch (93./Schiedsrichter-Beleidigung).