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Viktoria Köln nach Pokal-AusEin bisschen Frust und sehr viel Stolz in Höhenberg

Lesezeit 4 Minuten
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Ex-FC-Star Ellyes Skhiri (M.) war Frankfurts überragender Spieler in Köln.

Der Drittligist bietet Eintracht Frankfurt lange die Stirn, unterliegt dem Bundesligisten aber letztlich 0:2.

Bis in die Schlussphase sprang Olaf Janßen an der Seitenlinie herum, ruderte mit den Armen und peitschte seine Spieler nach vorne. Es schien nicht viel zu fehlen, bis Viktoria Kölns Trainer selbst noch einmal aufs Feld rennen und einen Angriff nach vorne tragen würde.

Doch letztlich konnte selbst das große Engagement des 57-Jährigen das Aus der Viktoria im DFB-Pokal nicht verhindern. Nach dem Erstrunden-Coup gegen Werder Bremen (3:2) folgte keine weitere Sensation. Trotz einer erneut kämpferisch vorbildlichen Leistung unterlagen die Höhenberger Eintracht Frankfurt am Mittwochabend mit 0:2 (0:1).

Mit Spielende hatte Janßen nach eigener Aussage im Kopf aber den Schalter umgelegt – Frust habe er keinen verspürt. „Ich habe schon mit dem Schlusspfiff einen Haken daran gemacht, dass wir ausgeschieden sind. Natürlich ist die bessere Mannschaft weitergekommen“, sagte Viktorias Coach. „Wir haben in den letzten drei Jahren hier etwas Besonderes aufgebaut. Wenn du als Trainer dann zuschauen darfst, wie die Jungs hier auftreten, dann überwiegt der Stolz meilenweit dem Ärger über das Ausscheiden.“

Eintracht Frankfurts Fans mit großer Pyro-Show in Höhenberg

Im mit 8343 Besuchern ausverkauften Sportpark Höhenberg hatte der frühere FC-Star Ellyes Skhiri die Eintracht nach 14 Minuten in Führung gebracht. Der Tunesier traf, wie einst regelmäßig beim 1. FC Köln, im Anschluss an einen verlängerten Eckball. Damit verzückte der Stratege den großen Eintracht-Anhang, der vor Anpfiff den Abendhimmel mit kiloweise Pyrotechnik erleuchtet hatte. In der Folge feierten sich die Gäste-Fans allerdings vornehmlich selbst. Denn Viktoria agierte – mit Ausnahme des Gegentores – kompakt und lies bis in die Schlussphase keine weiteren Großchancen zu.

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Pyro-Spektakel vor dem Anpfiff des Spiels im Sportpark Höhenberg

Zu eigenen Abschlüssen kamen die Kölner allerdings auch nur selten. Nach einer halben Stunde vergaben Luca Marseiler und Kapitän Moritz Fritz zwei Großchancen, jeweils parierte Jens Grahl im Frankfurter Tor prächtig. „Den muss ich eigentlich machen“, beschrieb Fritz seine Kopfballmöglichkeit im Anschluss an eine Ecke, „dann steht es 1:1 und es ist ein anderes Spiel.“

Viktoria Kölns Kapitän Moritz Fritz vergibt Großchance

Beim Höhenberger Defensivspieler war mehr Frust über das Ergebnis zu erkennen als bei seinem Coach. „Ich glaube, dass heute etwas drin gewesen wäre. Selbst gegen so einen guten Gegner“, sagte Fritz. „In so einem Spiel ist es klar, dass man keine zehn Chancen bekommt. Die Chancen, die du bekommst, musst du dann einfach nutzen. Das hat heute leider nicht geklappt.“

Dennoch wusste auch Fritz, dass die Viktoria einem Europapokal-Teilnehmer lange die Stirn geboten und ihn in der zweiten Halbzeit phasenweise eingeschnürt hatte: „Darauf können wir stolz sein.“ So sah es auch Janßen. „Meine schönsten Momente als Trainer waren heute in der zweiten Halbzeit, als wir mit viel Ballbesitz gegen so einen Gegner mutig gespielt haben. Das macht mich schon ein Stück weit stolz.“

Ansgar Knauff erzielt in der 90. Minute das 2:0 für Frankfurt

Als Viktoria in der Schlussphase den Druck noch einmal erhöhte, nutzten die bis dato offensiv harmlosen Frankfurter einen ihrer Konter, in der 90. Minute erzielte Ansgar Knauff nach einer Überzahl-Situation das 2:0 – das Spiel war entschieden, und der Puls von Trainer Janßen wurde niedriger. „Wir hätten wohl das Matchglück gebraucht, das wir gegen Werder Bremen hatten“, resümierte Viktorias Coach.

Viel Zeit, die Enttäuschung zu verarbeiten oder den Stolz zu genießen, bleibt den Höhenbergern nicht. Im Drittliga-Alltag geht es am Sonntagabend weiter mit dem Spiel beim Halleschen FC (19.30 Uhr). Im Sportpark wird es am darauffolgenden Freitag wieder laut, wenn Dynamo Dresden in Köln antritt (19 Uhr).

Viktoria Köln: Voll - Schultz, Lorch, Greger - Koronkiewicz, Fritz, Russo (79. A. Becker), May (35. Handle) - Bogicevic (68. Najar), Marseiler (79. Mustafa) - Philipp. – Eintracht Frankfurt: Grahl - R. Koch (46. Tuta), Hasebe, Pacho - Buta (64. Dina Ebimbe), Skhiri, Nkounkou - Chaïbi (82. P. Aaronson), Larsson, Hauge (64. Knauff) - Ngankam (63. Marmoush). – Schiedsrichter: Burda (Berlin) – Zuschauer: 8343 (ausverkauft). – Tore: 0:1 Skhiri (14.), 0:2 Knauff (90.).