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Deutscher Erfolg in WimbledonTränen des Glücks – Maria schafft die nächste Sensation

Lesezeit 3 Minuten
Tatjana Maria Wimbledon 0107

Tatjana Maria reißt nach ihrem Sieg die Arme in die Luft.

London – Angelique Kerber kämpfte verbissen. Und für ein paar Minuten sah es tatsächlich so aus, als könne sie den beiden unwahrscheinlichen Heldinnen dieses Wimbledonturniers ins Achtelfinale folgen. Doch Kerber vergab ihre Führung im zweiten Satz - und so liegen die deutschen Hoffnungen im All England Club plötzlich auf Jule Niemeier und Tatjana Maria.

Mit beiden war nicht zu rechnen gewesen, anders als mit der früheren Wimbledonsiegerin Kerber (34), doch die stolperte an der ersten höheren Hürde. Das 4:6, 5:7 in der dritten Runde gegen die Belgierin Elise Mertens dauerte nur 80 Minuten, tief enttäuscht verließ Kerber den Court. Niemeier (22) und Maria (34) hatten zuvor Großes geleistet.

Maria überrascht die Tenniswelt

Die junge Dortmunderin ließ die Fans und ihr Team beim 6:4, 3:6, 6:3 gegen die Ukrainerin Lesia Zurenko dabei lange zittern, Maria überraschte die gesamte Tenniswelt. Nur 15 Monate nach der Geburt ihrer zweiten Tochter zog sie erstmals ins Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers ein - und war nach dem 6:3, 7:5 gegen die Weltranglistenfünfte Maria Sakkari aus Griechenland überwältigt.

„Es gibt keine Worte dafür, nur die reine Freude, dass ich das mit meiner Familie erleben darf“, sagte Maria. Im Überschwang der Gefühle schickte sie noch vom Platz eine Liebeserklärung an ihren Mann und die beiden Kinder. „Ohne ihn wäre das alles nicht möglich, er glaubt immer an mich, er unterstützt mich bei allem“, sagte Maria.

Niemeier „einfach nur erleichtert“

Niemeier war weniger euphorisiert, sie war nach dem hart erkämpften 6:4, 3:6, 6:3 gegen die zähe Ukrainerin Lesia Zurenko „einfach nur erleichtert“ und „glücklich, dass ich gewonnen habe, auch wenn ich nicht mein bestes Tennis zeigen konnte. Das Match wurde heute im Kopf entschieden.“

Am Rande des Court 18, der durch viele Tenniskrimis in der Wimbledongeschichte Berühmtheit erlangt hat, atmete auch Niemeiers Trainer Christopher Kas nach der „emotionalen Achterbahnfahrt“ auf - und fand bewundernde Worte. „Zum ersten Mal in Wimbledon, zum ersten Mal in der dritten Runde, nach dem Sieg über die Nummer 2: Bei all den Faktoren bin ich auch ein bisschen stolz auf sie“, sagte Kas.

Achtelfinale von Wimbledon verspricht Spannung

Im Achtelfinale trifft sie auf die Britin Heather Watson, zwar acht Jahre älter als Niemeier, aber auch noch ohne Erfahrung auf diesem Level bei einem Grand Slam. Als Nummer 121 der Welt liegt sie sogar noch 24 Plätze hinter Niemeier. Und dennoch wird es ein Match für einen großen Court - womöglich sogar den Centre Court.

Maria (34) bekommt es mit der früheren French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko aus Lettland zu tun. Während sie mit all ihrer Erfahrung gegen Sakkari eine Glanzleistung auf den Heiligen Rasen zauberte, ließ sich Niemeier Luft nach oben.

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Elf Doppelfehler servierte die Dortmunderin gegen Zurenko und kassierte zehn Breaks, nachdem sie in ihren ersten beiden Matches nicht einmal ihren Aufschlag abgegeben hatte. Doch Kas lenkte den Blick auf Niemeiers Reaktion, „wie tough sie im Kopf geblieben ist. Sie hat sich nicht die ganze Zeit super gefühlt“, sagte er, aber „das Entscheidende ist, trotzdem bereit zu sein“. Trotzdem aktiv zu sein. (sid)