Rückkehr ins reguläre GeschäftSwisttal verkleinert Markt aus Containern
Swisttal – Die Geschäftscontainer am Fronhof Mitten in Heimerzheim werden weniger. Die gute Nachricht laut Gemeindeverwaltung: Einige der Betreiber können schon wieder reguläre Geschäftsräume nutzen. Der Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe schreitet voran.
Vier Container standen zum Wochenanfang auf der Abbauliste und sind auch demontiert worden. Drei davon standen laut Bernd Kreuer, dem Sprecher der Gemeinde Swisttal vor einer Häuserzeile mit Geschäften und Wohnungen sowie einem Brunnen. „Mit dem Abbau entsteht weiterer Platz für die dortigen Geschäfte mit ihrer Außengastronomie“, so Kreuer. Was er damit sagen will: Am Platz hat ein Eis-Café eröffnet, und dort sollen die Gäste freien Raum finden und nicht gleich auf die Rückseiten von Blechcontainern schauen müssen. Es handelt sich um „Dorentelo’s Eiskaffee“ in dem Ladenlokal, in dem sich früher einer Filiale der Bäckerei Lennartz befand.
Dem Abbau folgen „Arbeiten zur Herrichtung der Fläche“ und – wie Kreuer ankündigte „zur Reparatur des Brunnens“. Das plätschernde Wasser wäre sicherlich auch an den vergangenen Tagen mit hohen Temperaturen willkommen gewesen. Aber es geht eben nicht alles auf einmal, und der Sommer ist noch lang.
Auch für die jetzt noch stehenden Container läuft die Zeit im Ortskern von Heimerzheim ab. Voraussichtlich Ende August sollen auch sie abgebaut werden, schätzt die Gemeindeverwaltung. „Wirtschaftsförderer Martin Koenen steht im engen Austausch mit den Gewerbetreibenden“, erklärte Kreuer. Die Firmen Rothkopf, „Feine Stiche“, Schneiderei Özer und die Diakonie Fluthilfe benötigten noch Container.
„Nach derzeitigem Stand können aber im Laufe des Augusts alle in ihre Räume zurück“, teilte Kreuer mit: „Das Café Amorini beabsichtigt seinen Verkaufswagen in Kürze direkt vor dem bisherigen und künftigen Geschäft aufzustellen bis die Arbeiten zur Wiederherrichtung der Räumlichkeiten dort beendet sind.“
Wiederherstellung der Frohnhof-Apotheke dauert an
Die „Frohnhof Apotheke“ in der Frongasse benötigt ihren Container jedenfalls noch eine ganze Weile. Sabine Offermann vom Apotheken-Team hatte am Dienstag Dienst. „Hier ist es trotz der Hitze draußen sehr angenehm“, fand sie: „Die Klimageräte sind auch wegen der Arzneimittel wichtig, aber eben auch für unsere Gesundheit.“
Offermann beobachtet die Fortschritte in der Apotheke, wo sich ein professioneller Bauleiter um die Beseitigung der Flutschäden kümmert, was vor allem deshalb nicht so leicht ist, weil für das Gebäude auch Denkmalauflagen zu beachten sind. Das hält auf, ebenso bremste die Pandemie die Arbeiten.
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In der Apotheke geht es dennoch langsam voran. „Die Fenster sind drin, die Elektrik ebenso, der Installateur hat Rohre verlegt, aber noch kein Objekt installiert“, sagt Offermann. Bis der erste Apothekerschrank eingeräumt werden kann, dürften noch zwei Monate vergehen, schätzt sie. So lange wird der Verkaufscontainer auf jeden Fall noch benötigt. Auch der Toilettenwagen, der ausschließlich für die Geschäftsleute in den provisorischen Läden da ist.
Die Firma Rothkopf aus Dom-Esch wird ihr Obst und Gemüse, wie zu hören ist, wohl auch nur noch so lange in dem Container verkaufen, bis der Erdbeerhof Hensen wieder den von Rothkopf vorübergehend genutzten Laden selbst beziehen kann. Das könnte schon Ende Juli soweit sein.Die vier abgebauten Container waren von einem Floristikgeschäft und einem Trauerladen genutzt worden. Der Rechtsanwalt Kröger hatte seinen Container wohl schon länger nicht mehr benötigt. Der Vierte war das Beratungsbüro im Container der Gemeinde.
Die meisten Betriebe machen weiter
Insgesamt zeigen sich Fortschritte beim Wiederaufbau im Ort. An der Hauptdurchgangsstraße wird noch gearbeitet und auch an den Geschäften, die sie säumen. Stefan Lütke vom Gewerbeverein Swisttal findet: „Der Wiederaufbau läuft aus unserer Sicht recht gut. Das Containerdorf war ganz wichtig, damit die Gewerbetreibenden während der Sanierung ihrer Läden weiterarbeiten und die Kunden halten konnten.“ Lütke ist voller Lobes auf die Gemeinde. Sie habe sich als „sehr flexibel“ erwiesen: „Das gemeinsame Engagement hat dazu stark beigetragen. Wirtschaftsförderer und Bürgermeisterin möchte ich für ihren Einsatz und ihre Sensibilität loben.“ Und Lütke erklärt: „Der Abbau der Container war für Ende Juni geplant. Die Gemeinde hat aber die Bedürfnisse erkannt und die Container stehen gelassen.“
Die meisten Betriebe an der Kölner Straße machen laut Lütke auch weiter. Der Raumausstatter Fuhs etwa, indem er den Betrieb auf den hinteren Teil seines Areals konzentriert und den vorderen Teil an einen Dienstleister vermietet habe. „Im Endeffekt ist es gelungen, die Gewerbeflächen im Ort zu erhalten. Auch das Möbelhaus Rupperath, so dass wir zwischen Gottfried-Velten-Platz und Fronhof ein Angebot haben.“ Lütke bedauert bloß, dass sich die Volksbank mit ihrer Filiale aus Heimerzheim zurückzieht.