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Nach der FlutIm Container hat für Heimerzheimer Grundschüler der Unterricht begonnen

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Heimerzheim_OGS

Aus Meerbusch stammen die Möbelspenden, die der Motorradverein „Stylians for Kids“ vorbeigebracht hatte.

Swisttal – Eine Mammutaufgabe löst Angela Peters bereits am Morgen des ersten Schultags: Die Konrektorin der Swistbachschule in Heimerzheim versammelt alle 328 Grundschüler auf der kleinen Fläche vor dem neuen Containerbau. Der Großteil der Kinder zieht nach den Weihnachtsferien hinter den stählernen Außenwänden in neue Klassenräume ein.

Dort steht für sie auch gleich ein straffes Programm an, das zunächst noch nichts mit Unterricht zu tun hat: Um den neuen Corona-Teststatuten der NRW-Regierung zu genügen, müssen die Kinder neue Regeln lernen. In den insgesamt 16 Klassen sind nicht mehr bloß die Lolli-Pool-Tests zu machen, sondern auch Lolli-Einzeltests durchzuführen. Für die Kinder scheint der zweite Lolli an diesem Morgen kein großer extra Aufwand zu sein.

Neue Wege im Containergebäude lernen

Jede Klasse muss vor Unterrichtsbeginn auch die neuen Wege im Containergebäude abgehen, den zur Toilette und auch den zum Pausenhof einprägen. Die Schüler sollen am ersten Tag gleich alles kennenlernen. Die Pausen verbringen sie nun zunächst auf dem kleinen Sportplatz hinter der Gesamtschule. Bänke und Basketballkörbe stehen bereits, andere Spielmöglichkeiten könnten hinzukommen, wenn dieser neue Bereich zum Spielen sich bewährt. An diesem Morgen ist der Platz nach der frostigen Nacht fest. „Wie das klappt, wenn dort alles nass und matschig ist, müssen wir sehen“, erklärt Peters.

Begrüßung, Tests und alles Organisatorische nehmen die ersten beiden Schulstunden ein, anschließend sind Schüler und auch die Lehrer, die nun wieder ein eigens Zimmer für das Kollegium haben, in der Containerschule angekommen. Das hat unter anderem der Motorradverein „Stylians for Kids“ möglich gemacht. Die Biker aus Meerbusch kamen mit einem Sattelschlepper voller Grundschulmobiliar vorgefahren, laut Peters 800 Tische und 1600 Stühle – alles gespendet von der Stadt Meerbusch: „Die Möbel sind tipptopp.“

Die Stadt Meerbusch habe ihre Schulen voriges Jahr mit variablen Möbeln ausgestattet. Corinna Müllenborn, Lehrerin der Swistbachschule, hatte das Spendenangebot im Internet entdeckt, wobei die Biker schon den Transport angeboten hatten. Kurzerhand luden rund 20 Mitglieder des Motorradclubs, 15 Eltern und zehn Helfer am Wochenende vor dem Schulstart 144 Tische und 288 Stühle aus und packten sie in die neuen Container-Klassenräume am Blütenweg in Heimerzheim. Die weiteren Möbel brachten die Biker laut Peters anschließend noch zu Schulen in Schleiden-Gemünd im Kreis Euskirchen und auch ins Ahrtal. „Wegen des schlechten Wetters kamen die Biker mit ihren Autos. Sie haben aber angekündigt, dass es noch eine Motorradkolonne vor der Schule geben soll“, verrät Peters.

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In den Containern soll aber nicht nur Neues zu sehen sein. Peters packte gebastelte Sterne sorgfältig ein, die sie bald mit Schülern im neuen Klassenraum aufhängen will. Das gesamte Unterrichtsmaterial, das zuvor auf das von der Flut betroffene Gebäude der Swistbachschule, die Gesamtschule und die ersten Container verteilt war, ist nun wieder zusammengeführt.

„Der Gesamtschule gilt besonderer Dank, denn die Schulleitung ist im vergangenen halben Jahr immer auf uns zugekommen und hat alles mit uns geteilt. Auch die Gemeinde hat sich wirklich ein Bein ausgerissen, damit wir jetzt hier unterrichten können“, zieht Peters Bilanz. Die Konrektorin kann aufatmen, wenn sie nun nach den Ferien die Container mit Einrichtung und Kindern betrachtet: „Es sieht wieder aus wie eine Schule.“