Nach seinem Kreuzbandriss feierte Viktorias Bryan Henning sein Startelf-Comeback. Trainer Olaf Janßen ist zufrieden.
Viktoria Kölns Bryan Henning„Er wollte schon früher raus, aber das habe ich nicht zugelassen“
Nach 83 Minuten war der Arbeitstag von Bryan Henning beendet. Entkräftet, aber zufrieden schleppte sich Viktoria Kölns Mittelfeldstratege vom Mannheimer Rasen. Wenig später konnte der 29-Jährige auf ein perfektes Startelf-Comeback zurückblicken. 2:1 hatten die Höhenberger am Samstag den SV Waldhof bezwungen und damit die ersten drei Punkte der Saison gesammelt. Die umjubelten Protagonisten waren Traumtorschütze Tyger Lobinger und Toptalent Said El Mala. Doch auch Henning hatte mit vielen Läufen und Pässen seinen Anteil am Sieg – obwohl in vielen Bereichen noch Luft nach oben war.
Viktoria Köln tritt am 25. August bei 1860 München an
„Er wollte schon früher raus, aber das habe ich nicht zugelassen“, berichtet Viktoria-Trainer Olaf Janßen rückblickend mit einem Lächeln. „Bryan gibt unserem Spiel sehr viel, er kommt immer besser rein. Die letzten paar Prozentpunkte muss er sich durch Spielpraxis erarbeiten.“ Vor ein paar Monaten hätte es Janßen nicht für möglich gehalten, dass Henning in einer so frühen Phase der Saison bereits in der körperlichen Verfassung für einen Startelf-Einsatz sein könnte. Denn Ende Oktober 2023 hatte sich der gebürtige Berliner einen Kreuzbandriss zugezogen – einer der größten Rückschläge in der an Verletzungs-Schocks nicht armen Kölner Saison. Mit Henning fehlte der Viktoria ihr Herzstück im Zentrum. Nun steht es Janßen wieder zur Verfügung. Und bis zum nächsten Drittliga-Spiel am 25. August beim TSV 1860 München hat Henning noch zwei Trainingswochen, um seinen Rückstand weiter aufzuholen.
Trainer Janßen blickt zufrieden auf den Saisonstart seiner Mannschaft zurück. „Gerade die Art und Weise macht mich stolz“, so der Coach. Dieses Fazit hätte er sogar bei einem anderen Spielausgang in Mannheim gezogen. „Die Spiele gegen Dresden und Waldhof haben den Jungs noch mehr Überzeugung gegeben“, glaubt Janßen. „Ich hatte ihnen schon nach der Vorbereitung versichert, dass wir konkurrenzfähig sind. Das ist kein Wunder, das ist das Ergebnis harter Arbeit. Wir sind als erster aller Drittligisten in die Sommervorbereitung gestartet. Das zahlt sich aus.“
Benefizspiel zwischen Viktoria Köln und Deutz 05
Weil die Viktoria die Qualifikation für den DFB-Pokal verpasst hat, steht am Wochenende kein Pflichtspiel auf dem Programm. Dafür aber Nachbarschaftshilfe: Am Samstag tritt der Drittligist zu einem Benefizspiel bei der SV Deutz 05 an (16 Uhr/Kunstrasen Dr.-Simons-Straße). Hintergrund ist der tödliche Unfall des langjährigen Deutzer Amateurfußballers David Marti Alegre, der im Juni zusammen mit seiner Familie in Spanien ums Leben gekommen war.