Die geplante neue Markthalle in Waldbröl soll knapp 800 Quadratmeter groß sein, einen Namen hat sie noch nicht.
Angeblicher RechenfehlerProjekt „Multifunktionale Halle“ sorgt für Irritationen in Waldbröl
Noch hat sie keinen Namen, die „multifunktionale Halle“, die anstelle der vor einem Jahr abgebrannten Waldbröler Markthalle errichtet werden soll, doch die Größe des künftigen Gebäudes steht bereits fest: Knapp 800 Quadratmeter für eine große Halle mit Bühne, für Touristinfo und Entree sowie für Sanitärräume, Garderobe, Lager und weitere Nebenflächen.
Den Beschluss zur Vergabe der konkreten nächsten Schritte hat nun der Stadtrat auf den Hauptausschuss und den Ausschuss für Stadtentwicklung übertragen, die am 21. Juni in einer gemeinsamen Sitzung das Projekt auf den Weg bringen sollen. Im Frühjahr 2024 soll dann mit dem Bau als Regionale-Projekt begonnen werden, 60 Prozent der Kosten erwartet die Stadt aus Fördermitteln.
Ungenauigkeit bei den zu erwartenden Kosten
Allerdings gab es im Rat gewisse Irritationen um die zu erwartenden Kosten, die vom Planungsbüro ASS im Vorfeld mit rund vier Millionen Euro angegeben worden waren – „cirka vier Millionen“. Diese Ungenauigkeit passte schon mal der FDP-Fraktion nicht, und sie stellte einen Antrag, das „cirka“ aus dem Beschlussvorschlag zu verbannen. Außerdem sollten in den vier Millionen die Ausstattung und Außenanlagen mit berücksichtigt sein, und nicht – wie von ASS berechnet – noch zusätzlich veranschlagt werden müssen.
Eine Obergrenze sei notwendig, um Kostenexplosionen zu vermeiden, sagte Vize-Fraktionschef Sebastian Diener. Sprecher anderer Fraktionen, wie etwa Martin Wagner (CDU) sahen das ähnlich.
Die Irritationen hatte Fachbereichsleiter Jan Kiefer indirekt ausgelöst, denn aus dem Rechnungsprüfungsausschuss waren vor der Sitzung Stimmen laut geworden, ASS habe sich um eine satte Million Euro verrechnet. Die tatsächlich zu veranschlagenden Baukosten müssten mit fünf Millionen Euro veranschlagt werden.
„Ein bedauerlicher Rechenfehler bei den Quadratmeterpreisen“, gab Jan Kiefer die Erkenntnisse der Rechnungsprüfer weiter, „das kann passieren, sollte aber nicht passieren“. Dabei war es offenbar gar nicht passiert, wie sich am Tag nach der Ratssitzung und aufwendigem Nachrechnen herausstellte, es bleibt bei den vier Millionen Euro.
Im Rat hatte SPD-Fraktionschef Sascha Strutz noch im Glauben, die fünf Millionen seien real, beantragt , auch diese Summe einzusetzen. Im Haushalt stehen für das gesamte Projekt sechs Millionen Euro bereit.
Der Antrag erhielt keine Mehrheit, auch nicht der Antrag der FDP. CDU, UWG und Grüne setzten sich mit vier Millionen Euro als Obergrenze durch.