Für Bauarbeiten an den Grundschulen wurden deutlich zu niedrige Kosten eingeplant. Nach einer Neuplanung der Haushalte, sollen die Arbeiten im Frühjahr wieder aufgenommen werden.
Ab MärzBauarbeiten an Grundschulen in Lindlar und Schmitzhöhe sollen wieder aufgenommen werden
Der Raumbedarf an den Grundschulen in Schmitzhöhe und Lindlar-Ost ist hoch. Und so wurde nach entsprechenden Beschlüssen der Politik Erweiterungsbauten beauftragt. Für Schmitzhöhe wurde der Beschluss im Jahr 2018 im Schulentwicklungsausschuss getroffen, um künftig mehr als eine Eingangsklasse aufnehmen zu können. Damals wurden vier Millionen Euro für die beiden Bauabschnitte kalkuliert.
Im September 2021 begannen die Arbeiten, im Juni 2022 teilte Kämmerin Cordula Ahlers mit, dass Kosten rund 4,5 Millionen Euro betragen würden. Die weiteren Ausschreibungen wurden daraufhin gestoppt, weil die Finanzierung nicht geklärt war. Im September 2022 wurden die Baukosten mit gut 4,8 Millionen Euro beziffert, die Bauarbeiten ruhten weiterhin.
In Schmitzhöhe entsteht 960 Quadratmeter großer Anbau
Ärger gab es mit dem Planungsbüro für Heizung, Lüftung und Sanitär, das laut Verwaltung seinen vertraglichen Vereinbarungen nicht mehr nachgekommen war. Deshalb sei der Vertrag gekündigt und ein neues Büro beauftragt worden. In Schmitzhöhe entsteht neben der Schule ein rund 960 Quadratmeter großer Anbau mit Platz für drei Klassenzimmer, einem Foyer und Räumen für die Nachmittagsbetreuung.
Auch der bestehende Schulbau soll modernisiert werden, ebenso wie der Vorhof der Schule. Begründet wurden die Mehrkosten durch deutlich gestiegene Preis für Metall und Kunststoffe, bei Fenstern, Putz und Estrich. Dazu addieren sich noch Planungsfehler. Mehrfach wurde in den politischen Gremien nach dem aktuellen Stand der Arbeiten nachgefragt. Unter anderem teilte die Politik der Verwaltung mit, dass es in Schmitzhöhe in den Rohbau hineinregnen würde und es dadurch zu Schäden kommen könne.
Langer Stillstand der Bauarbeiten von Eltern kritisiert
Der lange Stillstand der Bauarbeiten wurde auch von den Eltern kritisch angemerkt. In der jüngsten Ratssitzung, bei der Bürgermeister Dr. Georg Ludwig die Eckdaten des Haushaltes vorstellte, nahm er auch Stellung zum aktuellen Stand der Arbeiten an den beiden Grundschulen. Aktuell sind Angebote für Trockenbau, Innentüren, Innenputz, Außenputz, Estrich, Malerarbeiten, Fenster, Türen und Sonnenschutz angefragt, teilte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig in der jüngsten Ratssitzung mit.
In der Grundschule Schmitzhöhe soll es voraussichtlich ab April 2023 wieder vorangehen, das hänge jedoch vor allem von der Verfügbarkeit der entsprechenden Firmen ab, so Ludwig. Auch bei der Grundschule Lindlar-Ost tut sich seit Monaten nichts mehr. Im Mai vorigen Jahres war Spatenstich für den Anbau, der auf 422 Quadratmetern zwei Klassenzimmer, Differenzierungsräume, Platz für die Übermittagsbetreuung und ein Büro bieten soll. Das jetzige Gebäude soll ebenfalls umgebaut werden.
Auch Anbau in Lindlar deutlich teurer als zuvor geplant
Doch auch hier kam kurz nach Baubeginn die Meldung, dass die ursprünglich bewilligten 1,7 Millionen Euro nicht ausreichen werden mit 2,1 Millionen müsse mindestens gerechnet werden. Da die Finanzierung nicht gesichert war und die Gemeinde daher keine Aufträge vergeben durfte, ruhten auch hier bald die Arbeiten. Ein Nachtragshaushalt kam aufgrund des fehlenden Zahlenüberblicks für Kämmerin Cordula Ahlers auch nicht in Frage. Erst mit dem neuen Haushalt wurden die Arbeiten jetzt wieder ausgeschrieben.
Neben den für die Grundschule Schmitzhöhe genannten Arbeiten sind für die Grundschule Lindlar-Ost noch zusätzlich Fliesenarbeiten, Elektro-, Heizungs, Lüftungs- und Sanitärleistungen ausgeschrieben. Der derzeitige Bauzeitenplan sieht die weiteren Arbeiten in Lindlar-Ost voraussichtlich ab März vor, informierte Bürgermeister Ludwig. Auch hier unter dem Vorbehalt, dass Firmen die Arbeiten übernehmen können. Bauherr bei beiden Grundschulen ist die gemeindeeigene Bau, Grundstücks- und Wirtschaftsförderungs GmbH (BGW), die der Gemeinde die Kosten in Rechnung stellt, bis 2029 muss das Geld in Raten zurückgezahlt werden.