Noch sei garnicht klar, ob Lindlar überhaupt Potenzial und Platz für Windkraftanlagen habe. Ein Kommentar.
Kommentar zur WindenergieViel Wind um (noch) nichts in Lindlar
Die Windenergie wird kommen, davon sind die Mitglieder des Klima- und Umweltschutzausschusses überzeugt. Das Land habe entschieden. Und in Lindlar will man vorbereitet sein, und macht sich Gedanken über Formen von Bürgerbeteiligungen und Genossenschaftsmodellen, will sich Expertise auch rechtlich einholen. Doch die Rahmenbedingungen für die Windkraft stehen noch nicht fest.
Vor allem aber ist noch gar nicht klar, ob Lindlar überhaupt Potenzial und Platz für Windkraftanlagen hat und ob sie sich wirtschaftlich betreiben lassen. Die Windkraftpotenzialanalyse ist nicht abgeschlossen. Nach Einschätzung von Frank Herhaus, dem fachlich zuständigen Beigeordneten des Kreises , liegt das Potenzial für die Windenergie eher in den östlichen Teilen des Oberbergischen Kreises. Die dortigen ansteigenden Höhenlagen hin zum Sauerland seien im Hinblick auf Windkraftenergieanlagen sicherlich attraktiver.
Erst müssen die Rahmenbedingungen geklärt sein
Die Diskussion im Ausschuss zeigt, dass in der Tat die Expertise fehlt und es ist sicher richtig, sich von Fachleuten beraten zu lassen. Doch das macht erst Sinn, wenn die Rahmenbedingungen geklärt sind, wenn fest steht, dass es in der Gemeinde lohnende Standorte gibt. Somit wird hier der zweite Schritt vor dem ersten gemacht und es werden eventuell auch Hoffnungen bei potenziellen Investoren geschürt, die sich hinterher als Luftnummer erweisen.
Statt sich schon jetzt mit möglichen Rechtsformen und Beteiligungen an Windkraftanlagen zu beschäftigen, sollte sich die Politik mit Hochdruck daran machen, die anderen alternativen Energien, insbesondere die Photovoltaik (PV) weiter nach vorne zu bringen. Hier gibt es in Lindlar auf den Dächern noch enormes Potenzial. Das sollte vordringlich ausgeschöpft werden. Expertise dazu gibt es nicht nur im Energiekompetenzzentrum auf Metabolon. Ihre Meinung? (sc)