Laut Angaben einer Sozialarbeiterin seien acht von 16 Ein-Euro-Jobbern im Rahmen der Öku-Ini in Ausbildungen oder Festanstellungen angekommen.
Gemeinnütziges UnternehmenErst Ein-Euro-Job, dann Festanstellung auf dem Kremershof in Wipperfürth
Es ist eine Erfolgsgeschichte, wie sie bei der Ökumenischen Initiative Wipperfürth-Radevormwald (Öku-Ini) häufiger vorkommt, als man vermuten würde.
Das gemeinnützige Unternehmen, das unter anderem das Möbellager in Wipperfürth betreibt, beschäftigt 33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und rund 100 ehrenamtliche Kräfte. Schwerpunkt bei der Arbeit der Öku-Ini ist die Wiedereingliederung von Menschen in das Arbeitsleben, die aus den unterschiedlichsten Gründen dem ersten Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen oder bisher keine Chance hatten, eine Arbeit zu finden.
1-Euro-Jobs der Öku-Ini in Möbellager oder Altenpflege
Im Auftrag des Jobcenters und von einer Fachkraft sozialpädagogisch betreut, bietet die Öku-Ini sogenannte AGH-Maßnahmen mit Mehraufwandsentschädigung, besser bekannt als 1-Euro-Job, an. Die Teilnehmer arbeiten unter anderem im Möbellager, in der Altenpflege oder einem der anderen Bereiche der Öku-Ini.
Oder aber auf dem Hofkollektiv Gut Kremershof in Wipperfeld-Heid. So wie der 35-jährige Sascha Hilbig aus Wipperfürth. Als Gartenhelfer hatte er vor anderthalb Jahren in dem Projekt der Solawi als Ein-Euro-Jobber begonnen.
Seit 1. März hat er dort einen festen Arbeitsvertrag und ist sehr zufrieden. Von Gärtnern und Landwirtschaft habe er keine Ahnung gehabt, berichtet der 35-Jährige, der zehn Jahre im Bauhandwerk tätig war. Die Erfahrung vom Bau war nicht nur beim Umgang mit den Maschinen, insbesondere dem Bagger hilfreich, sondern auch bei allen anderen Reparatur- und Aufbauarbeiten auf dem Hof, berichtet Patrick Beyer, vom Vorstand der Solawi.
Hilbig lobt die Atmosphäre des nachhaltigen Hofs
Und zu tun gibt es auf dem Hof, der von einem normalen Milchviehbetrieb auf eine ökologische, nachhaltige und möglichst ganzheitliche Landwirtschaft umgestellt wurde. Neben dem Gemüse, das auf rund 1,5 Hektar sowohl unter Folientunneln als auch im Freiland angebaut wird, gibt es auf dem Hof rund 80 Rinder, geschlachtet wird auf der Weide, das Fleisch wird direkt vermarktet. Hühner gibt es ebenfalls, fünf Schafe zur Landschaftspflege und ein paar Laufenten zur Schneckenbekämpfung.
Die Arbeit sei sehr vielseitig, kein Tag wie der andere und es mache ihm richtig Spaß, berichtet Hilbig. Jetzt freut er sich darauf, bald den Führerschein machen zu können, denn er soll nicht nur als Gemüsegärtner, sondern auch als Auslieferfahrer beschäftigt werden. Das Team und die Chefs seien prima und die Atmosphäre gut, so Hilbig.
Sozialarbeiterin berichtet von Übernahmen der 1-Euro-Jobber
Sie könne sich gut vorstellen, wieder eine 1-Euro-Kraft zu beschäftigen, sagt auch Landwirtin Rahel Kremershof. Gerhard Kürten, Geschäftsführer der Öku-Ini und Vorstandsmitglied Sabine Buchheim freuen sich, dass es wieder geklappt hat, über einen 1-Euro-Job eine feste Anstellung zu vermitteln.
Und Kamila Andrys, die Sozialarbeiterin, die auch Sascha Hilbig auf seinem Weg begleitet hat, berichtet, dass sie zuletzt von den 16 Ein-Euro-Jobbern, die für zwei Jahre beschäftigt werden, acht in eine feste Anstellung oder eine Ausbildung vermittelt hätten.