Fragen und Antworten: Lindlars Hauptausschuss ruft Gremium ins Leben. Mitglieder sollen stellvertretend für Lindlar „klüger werden“.
Lindlar als Stadt?Arbeitsgremium ins Leben gerufen – Unmut über Oberbergischen Kreis wächst
Wäre Lindlar als Stadt besser gestellt? Diese Frage soll ein neuer Arbeitskreis beantworten. Der Hauptausschuss hat am Dienstagabend dafür die Weichen gestellt. Was das bedeutet, dazu hier Fragen und Antworten in einer Übersicht.
Wer bestimmt, wer in den Arbeitskreis kommt?
Die Fraktionen der in den Rat gewählten Parteien. Proportional zu ihren Sitzen im Gemeinderat benennen die Fraktionen Mitglieder und Stellvertreter. So hat zum Beispiel die CDU fünf Mitglieder benannt, die SPD drei. Die Mitglieder und deren Vertreter wurden nun vom Hauptausschuss benannt.
Wie tagt der Arbeitskreis?
Die Treffen werden öffentlich sein, das betonte Bürgermeister Dr. Georg Ludwig im Ausschuss. Auch Besucherinnen und Besucher können die künftigen Sitzungen verfolgen. Wann sich der Arbeitskreis das erste Mal trifft, wurde noch nicht veröffentlicht.
Was ist die Aufgabe des Arbeitskreises?
„Es geht nur darum, dass wir klüger werden“, formulierte es Hans Schmitz (CDU) im Hauptausschuss. Der Arbeitskreis soll sich mit der Frage befassen: Würde Lindlar als Stadt besser dastehen als jetzt? „Wir wollen uns klar werden, wie das aussehen kann“, so der Bürgermeister.
Ist das Ergebnis nicht schon vorgegeben?
Die Gerüchte, dass in Lindlar praktisch jede Entwicklung darauf ausgelegt ist, Stadt zu werden, gibt es seit Jahrzehnten. Tatsächlich ist das Ergebnis aber offen. So steht zum Beispiel die SPD dem Vorstoß „eher kritisch“ gegenüber, wie es Michael Scherer formulierte. Aber: „Vielleicht werden wir ja auch überzeugt“, so Scherer.
Warum steht das Thema jetzt an?
Der Unmut in Lindlar über den Oberbergischen Kreis ist gewachsen. Praktisch die Hälfte der Lindlarer Einnahmen fließt nach Gummersbach. Dafür komme aber zu wenig zurück, ist eine oft wiederholte Haltung im Lindlarer Rat. Praktisch haben die Gemeinde „ja jedes Jahr dieselben Probleme“, formulierte es Jörg Schlichtmann (Grüne).
Würden Stadtrechte Geld sparen?
Das herauszufinden, ist eine Aufgabe des Arbeitskreises. Zwar würde Lindlar die Umlagen für Jugendamt, Bauamt, Straßenverkehrsamt und Denkmalschutz nicht mehr an den Kreis überweisen. Aber: Die Gemeinde müsste ein eigenes Jugendamt, Bauamt, Straßenverkehrsamt aufbauen und Mitarbeiter für Denkmalschutz einstellen.