Die Freiwillige Feuerwehr Lindlar zieht beim Jahresempfang eine Bilanz des Jahres 2022. Es gab zahlreiche Ehrungen und Beförderungen.
Weniger Einsätze wegen HomeofficeLindlarer Feuerwehr zieht Bilanz für 2022
Das Jahr 2022 bot für die Lindlarer Feuerwehr viele Herausforderungen. Das wurde beim Jahresempfang der Feuerwehr im Kulturzentrum deutlich. Im ersten Halbjahr waren viele Besprechungen wegen Pandemie nur online möglich. Wegen stark gestiegener Energiekosten entschied die Gemeinde Lindlar, die für 2022 geplante Anschaffung eines neuen Logistikfahrzeugs auf 2023 zu verschieben.
Dafür hat der Neubau der Wache in Frielingsdorf begonnen. Für die Erweiterung des Gerätehauses Remshagen bewilligte das Land 185.000 Euro. Und die Feuerwehr Remshagen konnte Ende Mai ihre Gründung vor 110 Jahren feiern.
Zahlreiche Ehrungen und Beförderungen
161 Männer und Frauen waren zum 31. Dezember 2022 als aktive Mitglieder der Feuerwehr Lindlar verzeichnet, in den Löschzügen Lindlar und Frielingsdorf/Scheel sowie den Löschgruppen Remshagen und Hohkeppel. Dazu kommen die Unterstützungs- und die Ehrenabteilung. Die Jugendfeuerwehr zählte 24 Mitglieder, die Kinderfeuerwehr „Lindlarer Löschtiger“ 21.
Viele Aktive nahmen an Fortbildungen teil, unter anderem zur Ersten Hilfe, als Sprechfunker oder im Umgang mit der Motorsäge. Eine ganze Reihe von Feuerwehrleuten wurde befördert und geehrt für langjährige Mitgliedschaft (siehe rechts). Durchgeführt wurden die Ehrungen von Kreisbrandmeister Wilfried Fischer, Axel Richerzhagen, dem Leiter der Lindlarer Feuerwehr, und Bürgermeister Dr. Georg Ludwig.
Weniger Einsätze dank Home-Office?
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Feuerwehreinsätze, von 388 Einsätzen im Jahr 2021 auf 276 Einsätze im Jahr 2022. Dafür dauerten viele Einsätze länger, und es war mehr Personal vor Ort im Einsatz. Interessant ist ein Vergleich der Alarmierung nach Tageszeiten.
Während die Zahl der nächtlichen Einsätze konstant blieb und die Zahl der Einsätze zwischen 18 und 24 Uhr nur leicht sank, ging die Zahl der Einsätze zwischen 6 und 18 Uhr deutlich zurück, von 229 Einsätzen im Jahr 2021 auf 135 im Jahr 2022. Der Trend zum Home-Office dürfte eine Rolle gespielt haben.
Einige schwere Unfälle
Über das Jahr verteilt, gab es ein paar schwere Unfälle, bei denen die Feuerwehrleute eingeklemmte Personen befreien mussten. Mehrere größere Einsatz erlebte die Feuerwehr Lindlar Mitte Februar, als kurz hintereinander gleich mehrere Sturmtiefs über das Bergische Land fegten und vielerorts umgeknickte Bäume auf Straßen und Telefonleitungen fielen.
Bei einem Dachstuhlbrand in Süttenbach Anfang März wurden mehrere Personen verletzt, ein Mann mit schweren Brandverletzungen kam per Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Bochum. Ein verkohlter Braten in einem Ofen löste Anfang Mai einen Großeinsatz der Feuerwehr in einer Senioreneinrichtung des ehemaligen Krankenhauses aus, zwölf Bewohner mussten evakuiert werden.
Großeinsatz an Heiligabend
Im Juni half der Gelenkmast der Feuerwehr Marienheide den Lindlarer Wehrkräften, einen Kater von einem 15 Meter hohen Baum zu retten. Im August kam dieser Mast erneut zum Einsatz in Lindlar, in Breidenbach drohte ein Bussard in einem Güllebecken zu ertrinken. Einen Verletzten gab es Mitte Dezember bei einem Schwelbrand in der Biomasse-Schüttbox auf der Leppedeponie, rund 40 Wehrleute waren im Einsatz.
Der größte Einsatz des Jahres passierte ausgerechnet an Heiligabend. In Hartegasse brannte eine Wohnung völlig aus, nach einem Unglück mit einem Ethanolofen. Ein 35-jähriger Mann kam mit schweren Brandverletzungen in eine Spezialklinik. Statt mit ihren Familien Weihnachten zu feiern, waren rund 90 Feuerwehrleute aus allen Lindlarer Einheiten bis in den Morgen des 25. Dezember mit Löscharbeiten beschäftigt. (cor)
Beförderungen und Ehrungen
Beförderungen
Oberfeuerwehrmann: Niclas Brombach, Martin Hartkopf, Alfred Hoffmann, Luis Körner.
Hauptfeuerwehrmann: Michael Eich, Kai Wüste-Schmülling.
Unterbrandmeister: Jan Buchholz, Roberto De Pascalis, Bernedikt Dienst, Martin Gräf, Tim Hochstein, Joachim Kappler.
Brandmeister: Florian Hungenberg, Mark Schleider.
Zum Oberbrandmeister: Sebastian Waldbauer.
Ehrungen
Silbernes Ehrenzeichen für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr: Sandra Baumeister, Jörg Heller, Martin Klee, Stephan kleine Kalvelage, Oliver Knauf, René Ludwig, Sebastian Müller, Marc Spiegel.
Goldenes Ehrenzeichen für 35 Jahre aktive Mitgliedschaft in der Lindlarer Feuerwehr wurden geehrt: Marcus Baumeister, Christof Breidenbach, Matthias Förster, Michael Meckbach, Christoph Scherer, Stephan Welp.
Verband: Langjährige Mitgliedschaft im Verband der Feuerwehren (VdF): Raphael Odenhausen (zehn Jahre); Harry Hamm (40 Jahre); Alfred Braun, Ulrich Feldhoff, Dietmar Schiffarth, Wilhelm Steckenborn (50 Jahre).
Eine Sonderauszeichnung für 70 Jahre Mitgliedschaft bekamen Heinz Burgmer und Werner Müller.