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Turnhalle ist fertigLindlar stellt Sicherheitskräfte für Unterkunft für Geflüchtete ein

Lesezeit 3 Minuten
Eine Turnhalle ist mit Bettgestellen ausgestattet.

Die kleine Turnhalle ist nun zur Aufnahme von Geflüchteten bereit.

Die kleine Turnhalle ist nach Behebung von Brandschutzmängeln bereit, Geflüchtete aufzunehmen. Schon im März sollen weitere dazukommen.

Eigentlich sollte die kleine Turnhalle an der Brionner Straße schon seit Oktober 2022 als Unterkunft für Geflüchtete dienen. Doch wie Michael Eyer, Beigeordneter der Gemeinde Lindlar, in der jüngsten Ratssitzung erklärte, gab es in der Halle einige Brandschutzmängel, die zunächst beseitigt werden mussten. Das sei nun geschehen.

Voraussichtlich Mitte Februar sollen die ersten Personen dort einziehen. Die Gemeinde will die Sporthalle nutzen, um dort alleinlebende Männer unterzubringen. „Wenn irgend möglich, wollen wir vermeiden, dort gleichzeitig Familien zu beherbergen“, so Eyer. In einem ersten Schritt sollen 13 Männer in die Halle umziehen, vor allem aus dem Nahen und Mittleren Osten – aus Syrien, Irak und Afghanistan.

Im März könnten weitere Flüchtlinge einziehen

„Die Personen kennen sich bereits“, so Eyer, die Wahrscheinlichkeit, dass es unter den Männern zu Konflikten komme, sinke damit. Die Männer seien über den bevorstehenden Umzug informiert und hätten dies akzeptiert. Mitte März könnten dann weitere zwölf Männer folgen.

Die Halle sei für maximal 60 Personen zugelassen, so Eyer. Doch das strebe man nicht an. „Durch eine maximale Auslastung der Kleinen Turnhalle könnten sich Konflikte im Zusammenleben ergeben, die vermieden werden sollten.“ Geplant sei eine Auslastung mit etwa 30 Personen, diese Zahl könne in Ausnahmefällen temporär überschritten werden.

Zwei eigene Sicherheitskräfte werden eingestellt

Viele Gedanken hat sich das Rathaus zum Thema Sicherheit gemacht. Für die kleine Turnhalle stellt die Gemeinde Lindlar erstmals zwei eigene Sicherheitskräfte ein, voraussichtlich ab März. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass in der Turnhalle die Nachtruhe eingehalten wird.

Das koste Lindlar pro Monat rund 10.000 Euro, erläuterte Eyer im Rat. Die Alternative, auf einen externen Sicherheitsdienst zurückzugreifen, würde aber rund 30.000 Euro monatlich kosten. „Dann hätte die Kämmerin mich wahrscheinlich gelyncht“, meinte Eyer im Rat mit Seitenblick auf Cordula Ahlers und hatte die Lacher auf seiner Seite.

Auch Beschäftigte des Ordnungs- und Sozialamtes sollen vor Ort tagsüber durch Präsenz für präventive Gefahrenabwehr sorgen. Die Nummern von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind laut Eyer ausgelegt. Die Kontaktaufnahme mit einem eingerichteten Festnetztelefon vor Ort sei gewährleistet.

Der Verein „Willkommen in Lindlar“ wurde in die konkreten Planung zur kleinen Turnhalle zuletzt nicht eingebunden, erklärte Eyer. Der Fachbereich Soziales weise jedoch regelmäßig auf die Hilfsangebote des Vereins, wie beispielsweise die Öffnungszeiten in der Geschäftsstelle hin. „Flüchtlinge können sich – wie bisher auch – an das Büro des Vereins, aber auch an andere Stellen wie zum Beispiel die AWO Frielingsdorf mit der Bitte um Unterstützung wenden“, sagt der Beigeordnete.

Mehr als 90 Prozent der Geflüchteten besuchen Sprachkurs

„Da mehr als 90 Prozent der Geflüchteten fast jeden Tag einen Sprachkurs besuchen, andere soziale Kontakte besitzen oder Mitwirkungspflichten gegenüber Behörden wahrnehmen müssen, ist nach Einschätzung der Gemeindeverwaltung eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung nicht notwendig“, so Michael Eyer.