Schülerinnen und Schüler des Joseph-DuMont-Berufskollegs engagieren sich für geflüchtete Kinder und deren Familien.
Kinder helfen KindernKölner Berufsschüler organisieren integratives Sommerfest
Während dieser Tage teils polemisch und überhitzt über Einwanderungspolitik diskutiert wird, haben sich angehende jugendliche Veranstaltungskaufleute des Joseph-DuMont-Berufskollegs daran gemacht, Integration zu leben – und Kindern und Jugendlichen, die in Köln Schutz suchen, das Ankommen sowie die Teilhabe zu erleichtern.
Ihr „Gesellenstück“, wie ihr Lehrer Hartmut Neumann das Veranstaltungsprojekt nannte, das seit 20 Jahren Mittelstufenklassen laut Lehrplan ehrenamtlich auf die Beine stellen müssen, widmeten die Schülerinnen und Schüler der Klasse „VAT22F“ einem Sommerfest für geflüchtete Kinder, deren Familien und Kindern aus dem Veedel. „Kinder helfen Kindern“ hieß es und ging Ende Juni – dank finanzieller Unterstützung von „wir helfen“ – im Geschwister-Scholl-Haus über die Bühne.
Sechs Monate lang waren die Schülerinnen und Schüler mit der Organisation beschäftigt, haben die Location gesucht und gefunden, Sponsorengelder und Sachspenden eingetrieben, Plakate und Flyer gedruckt, sich um die Technik, GEMA-Gebühren, ums Buffet und das Programm und gekümmert.
Fluchtgeschichten und Harlequins
Und das war bunt gestaltet: Es gab einen Kinderschmink-Stand, einen großen Spiele-Parcours, Tombolas, eine Hüpfburg, Bastelaktionen und ein reichlich gefülltes Kinder-Buffet. Als „Haupt-Act“ traten die Kinder-Karneval-Tanzgruppe „Kölsche Harlequins“ und die „OstBrise“ auf, eine Jugend-Theatergruppe mit Mitgliedern aus verschiedenen Nationen, die in den gemeinsam arrangierten Stücken auch ihre Fluchtgeschichte aufarbeiten.
„Andere Klassen vor uns haben eine Modenschau organisiert oder eine Zeugnisübergabe für die Abschlussklasse, wir wollten aber etwas Soziales tun, etwas mit Sinn“, sagte stellvertretend für ihre Mitschülerinnen und -schüler Denise Schranz bei einer Pressekonferenz am Montag. Zu der war auch Jashar Erfanian gekommen, um für den Kölner Flüchtlingsrat einen symbolischen Scheck in Höhe von 2.500 Euro entgegenzunehmen. Diese Spendensumme hatten die engagierten Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Sommerfestes zusätzlich gesammelt.
Geflüchteten Kindern eine Perspektive geben
„Es ist sehr ermutigend, dass sich junge Menschen für gelebte Integration und Toleranz engagieren. Gerade in Zeiten, in denen die Kommune Zuschüsse für soziale Projekte kürzt oder gänzlich streicht, ist diese Form der Solidarität besonders wichtig“, sagte Erfanian und bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten für die Spende, die einem Patenprojekt für geflüchtete Grundschulkinder zugutekommen wird.
Auch Schulleiter Michael Piek lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler und erinnerte an die „20 bis 30 Kinder und Jugendlichen, die pro Woche bei uns ankommen und dringend eine Perspektive brauchen.“ Dazu hat die VAT22F einen vorbildlichen Beitrag geleistet.