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Wichtiger denn jeKölner Jugendzentren sind wieder ohne Einschränkung geöffnet

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Ex-Boxprofi Torsten May (2.v.r.) trainiert mit Besuchern des Ehrenfelder Jugendzentrums OT Nonni.

Köln – Endlich ist die Tür wieder offen, ganz ohne Einschränkungen. Nach den Osterferien konnte Oliver Esser im Ehrenfelder Jugendzentrum Nonni erstmals seit zwei Jahren alle Besucherinnen und Besucher ohne Pandemie-Beschränkungen empfangen – und er kann wieder ungehindert das tun, warum er einmal Sozialpädagoge wurde: „mit Menschen arbeiten“.

Zwar haben seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in härtesten Lockdown-Zeiten den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen digital oder bei Einzeltreffen gehalten, erzählt er. Aber ein Jugendzentrum lebe nun einmal davon, dass jeder, egal woher er oder sie kommt, was er gerne macht oder wie sie aussieht, einfach vorbeikommen kann. Die Tür ist offen: Es wird gekocht, an der Konsole gespielt, gekickert oder ein Film im hauseigenen Kino Piccolo geschaut. An einem Mittwochnachmittag um 15 Uhr ist das Jugendcafé im Erdgeschoss trotzdem noch recht leer. „Zu früh“, sagt Esser. Die meisten Jungen und Mädchen hätten nachmittags noch Schule und kommen erst gegen halb fünf.

Ex-Boxprofi Thorsten May gibt ein kostenloses Training

Die katholische Jugendagentur (KJA), Träger der OT Nonni, hat eingeladen, um für die offene Kinder- und Jugendarbeit in den Stadtteilen zu werben. Unterstützung erhält Einrichtungsleiter Esser dabei vom ehemaligen Box-Profi Torsten May, der im Sportraum im Keller mit Monti, Viktor, Haso und Alex eine Übungsstunde macht. „Zwei gerade, ein Schwinger, zwei Mal untertauchen und vier Schläge“, lautet die Übung, die er mit den 13- und 14-jährigen Jungen macht.

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Oliver Esser leitet die Einrichtung in Ehrenfeld.

Sie alle wissen sofort, was der Trainer meint. „Die Jungs sind schon richtig fit“, sagt May, der selbst einen Boxclub am Fühlinger See betreibt und regelmäßig für die KJA als Botschafter im Einsatz ist. Nach den technischen Übungen gibt es eine Ausdauereinheit: eine Minute, so schnell es geht, gegen die große Matte an der Wand boxen. „Tempo, Tempo, Tempo“, ruft er den vier Jungen zu und freut sich, wie sie schwitzen.

So können Sie helfen

wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird

Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.

Bislang sind 1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen.Die Spendenkonten lauten:„wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25

Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.

Boxen ist ein Ganzkörpertraining, sagt der Olympiasieger von 1992, es fördert außerdem die Konzentration. „Beim Boxen lernt man, sich seine Kräfte richtig einzuteilen und die Schlagkraft einzuschätzen.“ Oder wie der 14-jährige Haso sagt: „Wenn du boxt, haben die anderen in der Schule Respekt vor dir und keiner sucht Stress.“

Nach dem langen Homeschooling viel schlechtere Noten

Esser ist froh, dass sein Stammklientel schon länger wieder regelmäßig in der Einrichtung ist. „Viele kommen direkt nach der Schule zu uns und verbringen den restlichen Tag hier“, erzählt er. Das macht deutlich, wie hart die Kinder die zeitweilige Schließung der Einrichtung getroffen haben muss. Oft waren sie Zuhause über Monate Stress, Enge und familiären Problemen ausgesetzt.

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Außerdem berichten viele, dass sie nach dem langen Homeschooling deutlich schlechtere Noten haben und in der Schule nicht mehr mitkommen. „Wir merken keine Veränderungen im Verhalten“, erzählt Esser, „aber gerade die Jugendlichen haben sehr viel Gesprächsbedarf.“ Gut, dass die Tür des Nonni jetzt wieder ungehindert offen steht.