Projekt in Meschenich„Satt und schlau“ bietet intensive Betreuung für Grundschüler an
Köln – Es ist kurz nach 12 Uhr am Mittwochmittag, als im ersten Stock des Meschenicher Kampshofs die ersten Kinder eintrudeln. Draußen hämmert der Baulärm, der hintere Teil des alten Gebäudes wird saniert, nur einige hundert Meter weiter ragen die Hochhaustürme in den Himmel. Drinnen packen die Grundschülerinnen Maria und Elena im Hausaufgabenraum ihre Schnellhefter aus, während nebenan ein Pizza-Blech in den Ofen geschoben wird. „Satt und schlau“ ist die Initiative, die diese zentralliegende Wohnung gemietet und liebevoll hergerichtet hat. Seit fast sieben Jahren bietet sie in Meschenich ihre spezielle Nachmittagsbetreuung an.
Das Angebot des Malteser Hilfsdienstes richtet sich an Grundschulkinder, bei denen die Lehrerinnen und Lehrer einen zusätzlichen Förderbedarf sehen, weil sie im Unterricht kaum mitkommen. „Wir bieten eine sehr intensive Betreuung“, sagt Marie Jörres, Chefin von „Satt und schlau“ in Meschenich.
Maximal zehn Kinder kommen vier Mal in der Woche hierher und mindestens drei Erwachsene machen mit ihnen Hausaufgaben und Übungen, spielen, malen oder basteln anschließend. Und – wie der Name schon verrät – gibt es immer ein warmes und gesundes Mittagessen. Oder wie die ehrenamtliche Leiterin des Angebots Karen Kleyboldt sagt: „Hungrige Mägen lernen schlecht.“
Pandemie hat Hilfsbedarf enorm vergrößert
Alle Kinder kommen aus Haushalten, in denen eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wird, erzählt Jörres. Nicht selten haben die Eltern selbst keine gute Schulbildung und haben große Schwierigkeiten, ihren Nachwuchs beim Lernen zu unterstützen. Die Familien seien immer sehr bemüht, sagt die Betreuerin, aber gerade in den Monaten des Homeschoolings sei es für viele unmöglich gewesen, ihren Kindern bei den Schulaufgaben zu helfen. Der Hilfsbedarf in Meschenich ist groß. Die Pandemie hat ihn wie allerorts noch vergrößert.
So können Sie helfen
wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird
Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.
Bislang sind 1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen.Die Spendenkonten lauten:„wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25
Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.
„Satt und schlau“ betreibt noch vier weitere Standorte in Chorweiler, Riehl, Volkhoven/Weiler und Zollstock. Überall kooperiert das Projekt mit Grundschulen und den OGS-Trägern. Für die Finanzierung sorgt ein von den Maltesern unabhängiger Förderverein, der Spenden eintreibt. Auch „wir helfen“ hat die Betreuung der Kinder bereits unterstützt. Außerdem sucht Kleyboldt stets neue Ehrenamtliche für die verschiedenen Standorte.
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„Wir sehen bei den Kindern Potenzial“, erklärt Jörres ihre Motivation. „Deshalb wollen wir die Weichen für ihre schulische Zukunft stellen.“ Aber es geht ihr nicht nur um rechnen, schreiben und lesen. Jörres möchte, dass die Kinder sich nicht abgehängt oder verloren fühlen, sondern anfangen, sich etwas zuzutrauen. „Es ist toll zu sehen, wie sie sich bei uns entwickeln.“