Köln – Paul hat ein Lieblingskinderrecht: Das Recht auf Bildung. Wenn man nicht in der Schule Rechnen lerne, wüsste man sonst gar nicht, wie viel Geld man im Supermarkt bezahlen muss, sagt er. Lilia findet das Freiheitsrecht am besten. „Jeder darf selbst entscheiden, was er tun möchte“, sagt sie als Mitglied des Linoclub-Kinderrats der Grundschule Merianstraße in Chorweiler. Mit den anderen neun Ratsmitgliedern und sehr vielen Erwachsenen haben die beiden Grundschüler am Dienstag das Programm des diesjährigen Weltkindertags in Köln vorgestellt. Das Motto lautet „Gemeinsam für Kinderrechte“.
Nachdem es die letzten beiden Jahre ausfallen musste, wird es nächsten Sonntag, 18. September, von 12 bis 17 Uhr endlich wieder ein Familienfest auf dem Heumarkt geben. Die Maus vom WDR kommt vorbei, die Kinder-Rockband „Pelemele“ eröffnet das Bühnenprogramm.
Fest als besonderes Signal nach Corona
Zusätzlich hält das Planungsteam aus Stadt, Unicef, Hauptsponsor DEVK Versicherungen und weiteren am „Ersatzprogramm“ der Corona-Zeit fest und ruft wieder zu Aktionen in den Stadtteilen auf. „Dieses Jahr gibt es das Beste aus beiden Welten“, sagt Jugenddezernent Robert Voigtsberger. Einerseits sei ein großes Fest nach Corona ein ganz besonderes Signal, andererseits sollen möglichst viele Kinder und Jugendliche in den Veedeln erreicht werden. Etwa 70 Initiativen und Einrichtungen beteiligen sich von 12. bis 17. September mit Bastelangeboten, Glücksrädern und einer Kinder-Rallye.
So können Sie helfen
wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird
Mit unserer Aktion „wir helfen: damit in der Krise kein Kind vergessen wird“ bitten wir um Spenden für Projekte, die Kinder und Jugendliche wieder in eine Gemeinschaft aufnehmen, in der ihre Sorgen ernst genommen werden.
Bislang sind 1.328.993,90 Euro (Stand: 27.09.2022) eingegangen.Die Spendenkonten lauten:„wir helfen – Der Unterstützungsverein von M. DuMont Schauberg e. V.“Kreissparkasse Köln, IBAN: DE03 3705 0299 0000 1621 55Sparkasse Köln-Bonn, IBAN: DE21 3705 0198 0022 2522 25
Mehr Informationen und Möglichkeiten zum Spenden unter www.wirhelfen-koeln.de.
Unicef fordert mit „Kinder erobern die Straße“ bundesweit dazu auf, mit Kreide Wünsche und Ideen für eine kindgerechtere Welt auf die Straße zu schreiben. „Ihr könnt ganz groß aufschreiben, was Kinder wirklich wollen. Dann kann das auch kein Erwachsener übersehen“, sagt Unicef-Mitglied Anne Lütkes in Richtung Kinderrat. Sie stellte auch in Aussicht, dass das Siegel „kinderfreundliche Kommune“ der Stadt Köln demnächst verlängert wird.
Der Aktionstag wird jährlich begangen, um darauf aufmerksam zumachen, dass Kinderrechte nicht im Grundgesetz festgeschrieben sind. Zwar gilt seit 1992 die UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland, diese wurde aber nicht vollständig umgesetzt. Insbesondere bei Entscheidungen von Politik, Verwaltung und Rechtssprechung werden die Rechte der Kinder und Jugendlichen viel zu wenig berücksichtigt, sagen Kinderrechtlerinnen und Kinderrechtler.