Köln – Am Samstag fanden in Köln gleich mehrere Demonstrationen statt, die nach Polizei-Angaben alle friedlich verlaufen sind. „Die vier Versammlungen liefen ohne große Vorkommnisse ab“, sagte ein Polizeisprecher in einer ersten Einschätzung am Samstagabend.
Köln: Zwei Demonstrationen zu Protesten im Iran
Rund um die Proteste im Iran waren zwei Demonstrationen in Köln angemeldet: Am Chlodwigplatz gab es zunächst eine Veranstaltung, die Solidarität zum Ausdruck bringen sollte. Einige Demonstrierende zogen dann zu einer zweiten Veranstaltung auf den Kurt-Hackenberg-Platz weiter. „In der Spitze hatten wir hier rund 1400 Leute“, sagte der Polizeisprecher über die Lage.
Die Demonstrierenden solidarisierten sich mit dem vor allem von iranischen Frauen angetrieben Protesten nach dem gewaltsamen Tod von Mahsa Amini. Bereits am vergangenen Samstag zeigten rund 1000 Menschen ihre Solidarität auf der Domplatte.
„Genug ist Genug“-Demo besuchen 350 Personen
Das Bündnis „Genug ist Genug“ hatte zu einer Demonstration um 15 Uhr auf dem Heumarkt aufgerufen. Rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten die Demonstration laut erster Poliezi-Einschätzung. Die genaue Teilnehmerzahl sei aber schwierig zu klären gewesen, da viele Demonstrierende zwischen der zeitgleich stattfindenden Demo des Kölner Friedensforums (ebenfalls 350 Teilnehmende) hin- und herwechselten, erklärte der Polizeisprecher.
Die neu gegründete Vereinigung kritisiert, dass die Preise für Lebensmittel, Energie und Wohnkosten stark gestiegen seien und keine Besserung in Sicht sei. Erwartet wurden bis zu 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Nach der dreistündigen Demonstration löste sich der Zug am Rudolfplatz wieder auf.
Das Bündnis „Genug ist Genug“ hat sechs zentrale Forderungen
Auf ihrer Webseite ruft das Bündnis aus: „Es ist Zeit, wütend zu sein. Und aus der Wut etwas zu machen“. Konkret fordern sie 1000 Euro Wintergeld für alle Bürger Deutschland sowie die Verlängerung des 9-Euro-Tickets. Außerdem kritisieren sie, dass die Löhne stagnieren und fordern neben Lohnerhöhungen auch einen Preisdeckel für Strom und Gas. Energiekonzerne sollten laut dem Bündnis vergesellschaftet und eine Übergewinnsteuer für Krisenprofiteure eingeführt werden.
Die Klimaprotestbewegung „Fridays for Future“ solidarisierte sich im Vorfeld der Demonstration mit „Genug ist Genug“. Über die sozialen Medien schrieb sie „Wir sind dabei und stehen solidarisch an der Seite !!“. (jni/mab)