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AuswertungKölner geben besonders viel ihres Einkommens für die Miete aus

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14.06.2021, Köln: Zahlreiche Dächer von Gebäuden im Severinsviertel in der Kölner Südstadt. Links ist die historische Severinstorburg zu sehen. Foto: Matthias Heinekamp

14.06.2021, Köln: Zahlreiche Dächer von Gebäuden im Severinsviertel in der Kölner Südstadt. Links ist die historische Severinstorburg zu sehen. Foto: Matthias Heinekamp

Die Mieten in Köln liegen fast 50 Prozent über dem deutschlandweiten Durchschnitt. Die Kaufkraft kann da nicht mithalten.

Kölnerinnen und Kölner sind im Bundesvergleich finanziell überdurchschnittlich stark durch Mietkosten belastet. Laut einer Auswertung des Portals Immowelt liegen die Neuvertragsmieten in der Stadt mit 11,90 Euro pro Quadratmeter rund 49 Prozent über dem Deutschlandschnitt. Die Kaufkraft liegt jedoch laut Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung nur fünf Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Das bedeutet, dass die Menschen hier anteilig besonders viel Einkommen ins Wohnen stecken.

Dieser Trend zeigt sich auch in anderen Großstädten: So beträgt die Kaufkraft der Münchenerinnen und Münchener zwar im Schnitt 33.857 Euro und übertrifft den Bundesschnitt damit um 29 Prozent. Die Neuvermietungspreise liegen in Deutschlands teuerster Großstadt allerdings mit 18,80 Euro pro Quadratmeter ganze 135 Prozent über dem Median von acht Euro. Auch in Stuttgart ist die Differenz besonders hoch: Dort verdient man im Schnitt zehn Prozent mehr als der Durchschnittsdeutsche, muss aber Mietpreise zahlen, die 73 Prozent teurer sind.

Immowelt fordert Offensive beim geförderten Wohnungsbau

Dabei ist es wichtig, zu beachten, dass das Portal Immowelt zwar über große Datenmengen verfügt, allerdings nur Angebotsmieten erfasst – also die Mietpreise, die auf der Plattform inseriert werden. Diese Werte können von den tatsächlich im Mietvertrag festgehaltenen Mieten abweichen. Immowelt verweist aber darauf, nur vermehrt nachgefragte Inserate zu berücksichtigen, was Ausreißer herausfiltert. Erfasst werden außerdem ausschließlich Wohnungen im Bestand. Ausgewiesen wird die Kaltmiete.

„Vor allem in den teuersten Großstädten sind die Wohnkosten den Einkommen enteilt“, sagt Felix Kusch von Immowelt laut Mitteilung. „Die enormen Mietpreisanstiege der vergangenen Jahre sowie die derzeit hohe Inflation sorgen dafür, dass Mieter zunehmend an ihre finanzielle Grenze stoßen.“ Er fordert als Reaktion eine Offensive beim geförderten Wohnungsbau, „sodass Wohnen auch für Menschen mit geringem Einkommen wieder leistbar wird“.

Hohe Energiepreise verschärfen die Situation zusätzlich

Bei Immowelt warnt man, dass die hohen Energiepreise die Situation der Mieterinnen und Mieter zusätzlich verschärfen. Die Nebenkosten würden „zunehmend zur zweiten Miete“. Zwar werde sich das Einkommen der Deutschen 2023 voraussichtlich um 3,2 Prozent erhöhen. „Durch den deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise, der im vergangenen Jahr bei 7,9 Prozent lag, dürften die Zuwächse beim Einkommen jedoch aufgezehrt werden.“

In den vergangenen Jahren war die Mietbelastungsquote in Deutschland eigentlich eher rückläufig: Denn zwar stiegen die Mieten sehr stark an – die Einkommenszuwächse hielten bislang aber mit.

In den Großstädten des Ostens ist das Verhältnis zwischen Einkommen und Mieten derweil ausgewogener als im Rest des Landes. So liegt die Kaufkraft in Dresden bei 94 Prozent des Deutschlandschnitts, die Miete mit 95 Prozent nur einen Prozentpunkt darüber. In Leipzig sind die Zahlen ähnlich: Das durchschnittliche Einkommen ist mit 90 Prozent etwas geringer, der Anteil der Miete im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt beträgt 94 Prozent.