Leverkusener KonzernBayer braucht wohl Jahre, um Vor-Krisen-Niveau zu erreichen
Leverkusen – Der Leverkusener Bayer-Konzern wird voraussichtlich mehrere Jahre brauchen, um sein Vor-Krisen-Niveau wieder zu erreichen. Das geht aus Finanzprognosen hervor, die das Pharma- und Agrarchemieunternehmen am Mittwoch am Rande einer Veranstaltung für Investoren veröffentlicht hat.
Bis zum Jahr 2024 will Bayer seinen Umsatz auf 43 bis 45 Milliarden Euro steigern. Der obere Rand des Ausblicks würde ein Plus von 3,3 Prozent gegenüber 2019 bedeuten. Landet Bayer allerdings am unteren Rand, betrüge das Umsatzminus innerhalb von fünf Jahren 1,2 Prozent. Gegenüber dem Corona-Jahr 2020 beträgt das angepeilte Wachstum hingegen 3,9 bis 8,7 Prozent.
Pharma und Agrar litten stark
2019 hatte Bayer 43,55 Milliarden Euro erlöst. Ein Jahr später wurde der Konzern schwer von den Folgen der Corona-Pandemie getroffen. So brachen die Umsätze im vergangenen Jahr um fast fünf Prozent auf 41,4 Milliarden Euro ein. Das Pharmageschäft litt darunter, dass Behandlungen in Arztpraxen und Krankenhäusern verschoben wurden, das Agrargeschäft schrieb schlechte Zahlen, weil die Preise sanken und die Anbaumengen rückläufig waren. Milliardenschwere Vergleichszahlungen aufgrund von Rechtsstreitigkeiten in den USA und ebenfalls milliardenschwere Abschreibungen auf die Agrarsparte sorgten bei den Leverkusenern zudem für einen Nettoverlust von rund 10,5 Milliarden Euro.
Erst 2022 wird Bayer wohl wieder auf die Wachstumsspur zurückkehren. Bei der Vorstellung der Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres hatte Bayer-Chef Baumann vor zwei Wochen für 2021 einen Umsatz prognostiziert, der sich mit 40 bis 41 Milliarden Euro im besten Fall knapp unter dem Vorjahresniveau bewegen soll.
Keine Details zum Jobabbau
Trotz der pessimistischen Umsatzprognose versuchte Bayer-Vorstandschef Werner Baumann, den Investoren am Mittwoch eine rosige Zukunft aufzuzeigen: „Als führendes Life-Science-Unternehmen ist Bayer wie kein anderes Unternehmen in den Bereichen Gesundheit und Ernährung positioniert – mit attraktiven Aussichten für Wachstum, Ertrag und Cashflow“, sagte Baumann beim Kapitalmarkttag laut Mitteilung.
Das im September 2020 angekündigte Spar- und Effizienzprogramm soll Bayer dabei helfen, seine Ertragskraft zu steigern. „Wir wollen ein noch einfacheres, schlankeres und flexibleres Unternehmen werden“, sagte Finanzvorstand Wolfgang Nickl. Von 2024 an soll das Programm dazu beitragen, jährlich mehr als 1,5 Milliarden Euro einzusparen.
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Bayer hatte auch angekündigt, den Abbau von Arbeitsplätzen zu prüfen. Details zu diesen Plänen, zum Beispiel, welche und wie viele Jobs betroffen sind, gibt es jedoch bis heute nicht.