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Wirkung bei Covid-19 noch unklarBayer stellt Malaria-Medikament zur Verfügung

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Bayer Konzern Symbolbild

Das Bayer-Logo (Symbolbild)

Leverkusen – Der Pharmakonzern Bayer stellt Deutschland acht Millionen Tabletten des eigentlich gegen Malaria entwickelten Medikaments Chloroquin für den Einsatz gegen das Coronavirus zur Verfügung. Die Lieferung stamme von chinesischen Herstellern und werde in den kommenden Tagen übergeben, teilte der Konzern am Dienstag mit.

In den vergangenen Wochen hätten andere Länder, darunter China, Italien und die USA, bereits mehrere Millionen Tabletten kostenlos erhalten. „Verschiedene Untersuchungen in Laboren und Kliniken“ lieferten erste Hinweise darauf, dass Chloroquin zur Behandlung von am neuartigen Coronavirus erkrankten Patienten geeignet sein könnte, erklärte Bayer-Vorstandschef Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG. „Sollten sich diese Erkenntnisse in weiteren Studien bestätigen, werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, durch Bereitstellung von Produktionskapazitäten für Chloroquin in Europa ausreichende Mengen des Medikaments herzustellen.“

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Das Mittel werde weiterhin kostenlos abgegeben. Bayer betonte, Chloroquin könne bei unsachgemäßer Einnahme gesundheitliche Schäden verursachen und dürfe daher nur unter medizinischer Aufsicht eingenommen werden.

Der Konzern übergebe seine Tabletten-Spenden deswegen ausschließlich an staatliche Stellen sowie zur Durchführung von klinischen Studien ab. Der Bayer-Handelsname für den Wirkstoff Chloroquin ist Resochin. Das bereits in den 30er Jahren entwickelte Medikament zur Malariaprophylaxe ist seit einigen Wochen im Gespräch, nachdem Tests an Zellkulturen eine Hemmung der Vermehrung des neuartigen Coronavirus gezeigt hatten, der die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. (afp)