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Bis zu 40 Prozent teurerLieferando, Flink, Uber Eats bringen den Rewe-Einkauf – ein Preisvergleich in Köln

Lesezeit 4 Minuten
Ein Handybildschirm mit Lieferando-App.

Rewe kooperiert mit Lieferando: Wer über den Lieferdienst bestellt, zahlt allerdings deutlich mehr.

Rewe liefert in Köln nun auch mit Lieferando. Die Preise unterscheiden sich allerdings massiv zwischen den jeweiligen Lieferdiensten, selbst innerhalb der Rewe-Märkte gibt es Unterschiede. Wir haben den Vergleich gemacht.

Am Dienstag hat der Kölner Lebensmittelhändler Rewe angekündigt, seine Ware nun auch mit Lieferando ausliefern zu wollen. Diese Nachricht ist aus zweierlei Hinsicht spannend: Im Mai hatten sich Gorillas und Getir aus dem deutschen Markt zurückgezogen. Der sogenannte „Quick-Commerce“-Markt, der während der Pandemie stark gewachsen war, ist ins Stocken geraten. Die Partnerschaft zwischen Lieferando und Rewe bringt jetzt wieder Bewegung hinein: In mehr als 40 Städten läuft die Kooperation, darunter sind neben Köln beispielsweise auch die NRW-Städte Aachen, Düsseldorf, Bonn und Mönchengladbach.

Wer vergleicht, kann deutlich sparen

Für die Kunden ist die Partnerschaft aber aus einem anderen Grund interessant - oder verwirrend, je nach Betrachtungswinkel: Wer Rewe-Lebensmittel bestellen will, kann sie nicht nur von Rewe selbst oder Lieferando bringen lassen, sondern auch von Flink oder Uber Eats. Auf jeder Plattform gibt es unterschiedliche Preise, und selbst innerhalb der Rewe-Märkte hängen an gleichen Produkten oft unterschiedliche Preisschilder. So kann es sein, dass eine Packung Kekse in Köln teurer ist als in Gummersbach.

„Betriebswirtschaftlich beinhaltet der Verkaufspreis eines Produktes eben nicht nur diejenigen Kosten, die auf die Herstellung, Verpackung und Logistik bzw. den Vertrieb entfallen. Es müssen auch Miete, Energie, Personalkosten, Services, Marktausstattung, Werbung, Steuern, Abgaben etc. über den Verkaufspreis abgedeckt werden. Aus diesen Gründen können Artikel in verschiedenen Märkten sogar oftmals unterschiedliche Preise haben“, heißt es von Rewe. Die Eigenmarke „Ja!“ bietet Rewe zu deutschlandweit einheitlichen Preisen an.

Preisvergleich: Das ist im Einkaufskorb gelandet

Wir haben den Test gemacht und fünf Rewe-Produkte auf unterschiedlichen Vertriebswegen bestellt. Im Einkaufskorb sind nur Eigenmarken von Rewe gelandet. Sechs Eier von Spitz und Bube (Rewe Bio), 250 Gramm Rinderhackfleisch (Rewe Bio), ein Liter frische Vollmilch (Ja!), 100 Gramm Kochschinken (Rewe Bio) und 600 Gramm Knuspermüsli (Ja!). Wir haben die Testbestellung auf vier unterschiedlichen Wegen aufgegeben: in den Apps der Lieferdienste Lieferando, Flink und Uber Eats sowie beim Rewe-Lieferdienst.

Der Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter ist enorm: Bei den Eiern sind es 16 Prozent, beim Hackfleisch sogar knapp 32 Prozent und Kochschinken ist beim Lieferdienst bis zu 40 Prozent teurer. Einzig Müsli und Milch kosten annähernd gleich viel.

Rewe-Lieferdienst und Flink: die günstigsten Optionen

Rewe liefert den Einkauf auch selbst aus - allerdings nur mit Vorbestellung und erst ab einem Warenwert von 50 Euro. Die Lieferkosten liegen bei bis zu 2,90 Euro, je nach Warenkorbwert, Liefertermin und Region. Ab 120 Euro ist die Lieferung kostenlos. Hinzu kommen 50 Cent pro Pfandtasche: Rewe verpackt den Einkauf in Tüten, die dann bei einem erneuten Einkauf wieder abgegeben werden können. Bei einem Einkauf von 120 Euro veranschlagt Rewe sechs Pfandtaschen. Im Preisvergleich ist der Rewe-eigene Lieferdienst mit 13,61 Euro die günstigste Option.

Die Rewe Group hat schon mehrfach in Flink investiert, zuletzt 150 Millionen Euro im Sommer 2023. Zum Jahresende war sie mit 11,9 Prozent an Flink beteiligt. Obwohl Rewe mit Lieferando kooperiert, liefert eigentlich Flink die Bestellung aus: Die Ware kommt nicht aus den Rewe-Filialen, sondern aus Expresslagern von Flink - in Köln etwa in der Nähe des Stadtgartens. Wer seinen Rewe-Einkauf bei Flink bestellt, muss 14,31 Euro berappen, also einen Euro mehr als bei Rewe direkt. Hinzu kommt eine Liefergebühr von bis zu 3,49 Euro.

Preisvergleich

Lieferando und Uber Eats: kräftige Aufschläge

Seit Anfang September gibt es auf Lieferando nun mehr als 3000 Rewe-Produkte, darunter auch die Eigenmarken wie Ja! und Rewe Bio. Wer Rewe-Lebensmittel über Lieferando bestellt, bekommt sie von Flink geliefert. Lieferando schlägt noch etwas drauf: Unser Einkauf kostete auf der Plattform 15,31 Euro, also noch einmal 70 Cent mehr als bei Flink.

Auch die Liefergebühr ist mit bis zu 4,99 Euro je nach Distanz vergleichsweise hoch, Einkäufe über 69 Euro werden kostenlos gebracht. Verpackt und ausgeliefert wird die Bestellung allerdings von Flink - Lieferando stellt quasi nur seine Plattform zur Verfügung. Eine dreiviertel Stunde soll die Lieferung maximal dauern, Kunden können montags bis donnerstags zwischen 7:30 und 22:30 Uhr bestellen, freitags und samstags bis 23:30 Uhr. Der Mindestbestellwert beträgt 20 Euro.

Preisvergleich

Auch bei Uber Eats gibt es Rewe-Produkte - auch hier wird über Flink bestellt. Zuzüglich zur Liefergebühr von 4,99 Euro müssen Uber-Eats-Kunden auch kräftig bei den Produkten draufzahlen: Besonders teuer sind Hackfleisch (plus 32 Prozent) und Kochschinken (plus 40 Prozent) im Vergleich zum Rewe-Lieferdienst. Unterm Strich kostet der Einkauf rund drei Euro mehr - hinzukommen Lieferkosten von 4,99 Euro und eine Marktplatzgebühr von 1,38 Euro.